Nach dem Ausstieg von Dornbirn, Znojmo und kurzfristig den Bratislava Capitals komplettieren die Pioneers Vorarlberg aus Feldkirch und Asiago das 13er-Feld aus vier Ländern (Österreich, Italien, Ungarn, Slowenien). Somit starten die Pioneers Vorarlberg am Freitag in ihre erste Eishockey-Saison. Auftakt ist am Freitag ein Auswärtsspiel in Bozen, am Sonntag bei der Heimpremiere ist ab 16.30 Uhr der Rekordmeister aus Klagenfurt zu Gast.
Der größte Star steht an der Bande
Das neugegründete Team aus Feldkirch gehört im Premieren-Jahr zu den großen Außenseitern in der ICE Hockey League. Die Pioneers planen eine behutsame Entwicklung und werden möglicherweise einiges Lehrgeld zahlen müssen. Die Mannschaft ist jung und für viele der Spieler ist die höchste, heimische Liga noch völliges Neuland. Die Feldkircher haben viele Spieler aus der AHL, aber auch vier Ex-Dornbirner aus der höchsten Liga übernommen, dazu kommen einige Liga-erfahrene Vorarlberger.
Der größte Star steht jedenfalls an der Bande: Trainer Marc Habscheid, einst Mitspieler von Wayne Gretzky, hat Kanada als Chefcoach zu WM-Gold 2014 geführt.
Prominente Rückkehrer
Zu den erfahrenen Spielern zählt David Madlener – der Torhüter wurde zweimal Meister mit dem KAC und wagt jetzt bei seinem Stammverein dieses neue Abenteuer. „Viele Spieler sind wahrscheinlich das Tempo noch nicht gewöhnt, das jetzt auf uns zukommen wird“, so Madlener im Interview mit dem ORF Vorarlberg. „Darum müssen wir in der Mannschaft Geduld haben, wenn es noch nicht so gut laufen wird. Ich hoffe, dass sie da schnell rein finden und wir gleich jedem Gegner einen Stein in den Weg legen können.“

Kapitän ist vierfacher Meister
Ein weiterer Vorarlberger Rückkehrer ist Kapitän der Mannschaft: Der gebürtige Lauteracher Alexander Pallestrang, der viermal mit Salzburg Meister wurde. Der langjährige Nationalteamspieler wollte aus familiären Gründen zurück in die Heimat und führt also jetzt die Pioneers aufs Eis.

„Lassen wir uns überraschen“
Mit Patrick Spannring kehrt ein weiterer langjähriger Teamspieler heim nach Vorarlberg. „Ich freue mich riesig, Teil dieser Mannschaft zu sein, das mit aufzubauen. Ich kann es kaum erwarten“, so der 31-Jährige gegenüber dem ORF Vorarlberg, der vom HC Thurgau in der Schweiz nach Feldkirch wechselte. Die Leistung der Mannschaft sei in der Vorbereitung von Spiel zu Spiel besser geworden, auch wenn es vielleicht noch ein bisschen Anpassung ans Tempo brauche.
„Wir sind bereit für Freitag, wir geben Vollgas. Lassen wir uns überraschen“, so Spannring, der seine Karriere beim EHC Lustenau startete und später beim EC Dornbirn weiter entwickelte, bevor er das Ländle verließ – um jetzt, mit 31 Jahren, in die Heimat zurückzukehren. Er hoffe auf zahlreiche Fans in der Halle, an die er aus Kindheitstagen gute Erinnerungen hat.
Auch Kevin Macierzynski kehrt nach Feldkirch zurück
„Back to the roots“ heißt es auch für Kevin Macierzynski. Großgeworden bei der VEU Feldkirch, spielte Macierzynski zuletzt bei den Dornbirner Bulldogs – ist also die Liga gewöhnt. „Wir sind sicher Underdog in der Liga. Wir hoffen, wir wachsen zusammen und können überraschen. Wir haben eine super Truppe und freuen uns da zu sein“, fiebert auch Macierzynski dem Start entgegen und hofft, dass die vielen während der Vorbereitung Verletzten zum Saisonstart wieder fit sind.
Mehr Eiszeit für österreichische Spieler
Die ICE-Liga und der Verband (ÖEHV) haben sich im Frühsommer auf einen neuen Kooperationsvertrag über drei Jahre geeinigt. Ziel ist unter anderem, die Legionärsflut einzudämmen und mehr Eiszeit für österreichische Spieler zu generieren. Die umstrittene Punkteregelung ist Geschichte, Vereine müssen nun zwölf für das ÖEHV-Team einsetzbare Akteure am Spielbericht haben, darunter zumindest zwei in die Altersklasse U24.
Also dürfen maximal zehn Importspieler eingesetzt werden. Kann ein Verein keine zwei U24-Spieler stellen, dürfen im Kader nur 21 der 20 Spieler aufscheinen. Diese Regelung gilt auch für die weiteren teilnehmenden Liga-Nationen.
Belohnung für Spieler-Ausbildung
„Die Vereine werden daher Wert darauf legen, österreichische auszubilden und zu forcieren“, ist Ligapräsident Jochen Pildner-Steinburg überzeugt. Geplant ist, dass die Zahl der Imports Schritt für Schritt weiter reduziert wird. Zudem wurde das Transfersystem neu geregelt. Mit dem Ausbildungs-Kosten-Ersatz-System (AKES) sollen Vereine belohnt werden, die Ausbildungs- und Nachwuchsarbeit betreiben. Ein Verein, der einen Spieler ausgebildet hat, bekommt demnach Geld, solange der Spieler aktiv ist. Clubs, die mit mehr Importspielern arbeiten, zahlen in diesen Topf ein.
Salzburger sind die Gejagten
Red Bull Salzburg geht als großer Gejagter in die Meisterschaft. Die Bullen sind ohne Play-off-Niederlage zum Titel gestürmt und hoffen wie zuletzt 2015/16 auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. „Das große Ziel ist der Titel, wir haben die Qualität dafür. Wir haben viele neue Spieler, das Teamgefüge muss funktionieren wie vergangenen Saison. Wir sind auf gutem Weg, aber Konkurrenz schläft auch nicht“, erklärte Salzburg-Kapitän Thomas Raffl.