Geld in der Steckdose
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Energie

Kühlschrank, Laptop, TV: Strom sparen im Alltag

Wussten Sie, dass ein PC doppelt so viel Strom wie ein Laptop verbraucht? Und wieviel Strom der Fernseher frisst, wenn er auf Stand by geschaltet ist? Oder wie man beim Einsatz der Waschmaschine Strom sparen kann? vorarlberg.ORF.at hat detaillierte – aber sehr alltägliche – Tipps zum Stromsparen gesammelt.

Von der Nutzung von Sparduschköpfen bis hin zum Austauschen der Heizungspumpe – es gibt viele Arten, zu Hause Strom zu sparen und so Kosten und CO2-Emissionen zu verringern. Den größten Stromverbrauch im Haushalt verursachen laut der Regulierungsbehörde E-Control die Haushaltsgeräte wie beispielsweise Kühl- und Gefriergeräte, Herde und Backrohre, Waschmaschinen und Wäschetrockner. Der zweithöchste Anteil am Stromverbrauch im Haushalt wird mittlerweile durch Unterhaltungselektronik wie PC, Laptop, Fernseher oder Hi-Fi-Anlagen oder Spielekonsolen verursacht.

E-Control
Die E-Control ist die unabhängige Regulierungsbehörde für den
Strom- und Gasmarkt in Österreich und ist nach eigenen Angaben allen Energiekonsumenten
Österreichs verpflichtet.

Die E-Control bietet auf ihrer Homepage auch einen Energiesparcheck an, mit dessen Hilfe man herausfinden kann, wo man individuelles Potential zum Energiesparen hätte.

Stromverbrauch messen und vergleichen

Den Stromverbrauch kann man ganz einfach mit einem Strommessgerät messen. Ein solches kann man sich bei der vkw kostenlos ausleihen und den Verbrauch dann ggf. mit einem neuen, energieeffizienten Model vergleichen.

Je nachdem kann sich ein Neukauf lohnen. Besonders bei Großgeräten wie Waschmaschine, Kühlschrank und Gefriergerät sollte man nach etwa zehn bis 15 Jahren ausrechnen, ob sich ein Neukauf lohnt.

Lieber nicht auf Stand-by schalten

Das Nutzverhalten ist allerdings genauso wichtig wie die Effizienz der Haushaltsgeräte. So heißt es: Vorsicht beim Schalten von Geräten in den Stand-by-Modus. Die Stand-By-Funktion verbraucht weiter Strom, wenn auch wenig. Zwar darf die Stand-by-Leistung von neueren Geräten nach EU-Vorgabe nur noch bis zu 0,5 Watt betragen.

Aber: Die Obergrenze gelte nicht für Geräte, die mit einem Netzwerk verbunden sind – zum Beispiel Smart-TVs, Drucker oder Spielekonsolen, darauf weist die deutsche Verbraucherzentrale hin. Bei solchen Geräten lohnt sich das Abschalten besonders, wenn sie gerade nicht verwendet werden.

Frau mit TV-Fernbedienung
Evelien – stock.adobe.com
Der zweithöchste Anteil am Stromverbrauch im Haushalt wird mittlerweile der Unterhaltungselektronik zugerechnet.

Heizen: Alte Heizungspumpe als Stromfresser

Besonders die alte Heizungspumpe kann ein richtiger Stromfresser sein. Der Austausch gegen eine neue, hocheffiziente Pumpe könne etwa 90 Prozent Strom sparen, betonen Verbraucherschützer.

Aber auch wenn man keine baulichen Veränderungen an der Wohnung vornehmen kann oder will, erspare das richtige Heizverhalten bares Geld, so die E-Control.

Konkrete Spartipps beim Heizen

> Die Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad bringt bereits bis zu sechs Prozent Energieersparnis.
> Wer im Winter zu Hause einen Wollpulli statt nur ein T-Shirt trägt, spart Energie und Geld.
> Auch mit regelmäßiger Entlüftung der Heizkörper kann man sparen: Gluckst der Heizkörper, so befindet sich Luft im System und beeinträchtigt den Wärmekreislauf.
> Falls alte Fenster nicht ausgetauscht werden können, sollten die Spalten und Ritzen zwischen den Fensterflügeln mit Dämmstreifen oder Hohlprofil-Dichtungsstreifen verschlossen werden.
> Richtiges Lüften ist vor allem im Winter sehr wichtig, hier unterscheidet man zwischen Stoß- und Querlüften.
Stoßlüften: Heizventile vollständig schließen, Fenster zwischen fünf und 10 Minuten ganz weit öffnen.
Querlüften: Gegenüberliegende Fenster oder die Türen vollständig öffnen und ein bis fünf Minuten durchziehen lassen.
> Die Heizkörper sollten immer frei sein. Möbel, Vorhänge und Verkleidungen verhindern das Strömen von Wärme.
> Bei längerer Abwesenheit und in der Nacht sollte die Raumtemperatur abgesenkt werden.

Energiespartipps für die Küche

Kochen und Backen
> Schon der Deckel auf dem Kochtopf spart Energie – und zwar bis zu 50 Prozent beim Kochvorgang.
> Kleingeräte wie Wasserkocher, Mikrowelle und Eierkocher zahlen sich vor allem für kleinere Portionen aus.
> Öffnet man das Backrohr während einer Stunde dreimal, steigt der Stromverbrauch des Backrohrs um 10% Prozent.
> Das Nützen der Nachhitze beim Backrohr spart bis zu 20 Prozent Energie.
> Das Vorheizen des Backrohrs ist (außer bei empfindlichen Teigen) unnötig.

Kühlen und Gefrieren
> Im Kühlschrank die richtige Temperatur einstellen: Für einen Kühlschrank sind sechs bis sieben Grad die optimale Temperatur, wenn man ihn auf fünf Grad einstellt, steigt der Stromverbrauch des Kühlschranks um zwei Prozent.
> Langes und häufiges Öffnen vermeiden.
> Speisen müssen zuerst auf Raumtemperatur heruntergekühlt sein, bevor man sie in den Kühlschrank stellt.
> Gefrierfächer/-geräte regelmäßig abtauen und gefrorene Lebensmittel im Kühlschrank auftauen lassen.

Geschirrspülen
> Vorhandene Energiesparprogramme oder Umweltprogramme wählen (ECO).
> Die Füllmenge voll ausnutzen.
> Das Geschirr vorher nicht warm abspülen.
> Handwäsche verbraucht mehr Warmwasser als ein moderner Geschirrspüler.

Waschmaschine wird beladen
SkyLine – stock.adobe.com
Die Füllmenge sollte voll ausgenutzt werden.

Energiespartipps fürs Wäsche waschen

Viele Wasch- und Spülmaschinen können auch direkt an die Warmwasserversorgung angeschlossen werden. Gerade bei kurzen Warmwasserleitungen und besonders energieeffizienter Warmwasserbereitung lohnt sich diese Maßnahme auch was den Co2-Ausstoß angeht, etwa mit einer Solarthermieanlage: Es werden pro Jahr 47 Kilogramm weniger CO2 ausgestoßen.

> Kochwäsche ist in der Regel nicht mehr erforderlich.
> Mit modernen Waschmitteln kann man auch bei sehr geringen Temperaturen waschen.
> Füllmenge voll ausnutzen. Zweimal das „halbvoll“ Waschprogramm verbraucht mehr als einmal das „voll“ Waschprogramm.
> Bei normal verschmutzter Wäsche auf die Vorwäsche verzichten.
> Die Wäscheleine dem Trockner vorziehen.
> Die Wäsche gut schleudern, bevor man sie in den Trockner gibt.
> Flusensieb regelmäßig reinigen.

Stromsparen bei Unterhaltungsgeräten

Bei TV, PC, Laptop, Drucker und Hi-Fi-Anlagen ist neben dem tatsächlichen Verbrauch auch der Stand-by-Verbrauch von Bedeutung. Jährlich beträgt dieser bis zu drei Prozent des Haushaltsstromverbrauchs.

> Wichtig: Durch die hohe Anzahl von Unterhaltungselektronik in unseren Haushalten fällt der Stand-by-Anteil stark ins Gewicht, da sich der Verbrauch der einzelnen Geräte summiert. Gerade bei einem Zweitfernseher sollte man darauf achten, dass dieser nur eingeschaltet wird, wenn er tatsächlich im Einsatz ist. Überhaupt ist der Stromverbrauch von Fernsehern stark unterschiedlich.
> Ein PC verbraucht im Vergleich zu einem Laptop mehr als doppelt so viel Strom.
> Ein alter Röhrenbildschirm beispielsweise benötigt mehr als das Doppelte eines neuen LCD-Bildschirms.
> Selbst bei neuen LCD-Bildschirmen kann der Stand-by-Verbrauch zwischen einem Watt und drei Watt variieren.
> Ladegeräte brauchen immer Strom, wenn sie an das Netz angeschlossen sind, auch wenn Laptop bzw. Handy ausgeschaltet sind. Also: unbenützte Ladegeräte immer ausstecken.

Duschkopf, aus dem Wasser kommt
Soho A studio – stock.adobe.com
Energie- und Wasser sparen: Duschen statt Baden. Durchflussbegrenzer können den Verbrauch senken.

Stromsparen im Bad: Duschen statt Baden

Wer sein Wasser mit Strom erhitzt, sollte ganz einfach eines tun: weniger warmes Wasser verbrauchen. Dabei helfen Durchflussbegrenzer in Bad und Küche wie Sparduschköpfe für Badewanne oder Dusche und Perlatoren für Wasserhähne. Durchflussbegrenzer sind bereits für wenige Euro im Baumarkt erhältlich. Sie mischen Luft in den Wasserstrahl, so dass effektiv weniger Wasser pro Minute aus Hahn oder Duschkopf läuft, ohne dass der Strahl schwächer wird. Übrigens verbraucht man grundsätzlich weniger Energie und Wasser, wenn man duscht anstatt zu Baden.