Die Rückkehr von Markus Wallner hat sich aus Sicht von Simma-Wallinger in den letzten Tagen bereits abgezeichnet. „Der Hinweis von Landesrätin Martina Rüscher im Vorarlberg heute-Sommergespräch, die Teilnahme an der Regierungsklausur in Schloss Hofen und am Freitag das erste Social-Media-Posting seit Juni ließen es bereits vermuten“, sagt Simma-Wallinger.
Simma-Wallinger (ORF) zu Wallners Rückkehr
Chefredakteurin ORF Vorarlberg Angelika Simma-Wallinger spricht über die Rückkehr von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP).
Unter die Fotos, die Markus Wallner am Freitag auf seinen öffentlichen Facebook und Instagram-Accounts gepostet hat, schrieb er „Kraft tanken“. Seit Sonntag weiß man auch wofür, nämlich für die Arbeit. Vor dem Sommer wurde die Rückkehr von vielen aber als unwahrscheinlich eingestuft. „Auch Insider haben den Gang in den Krankenstand als Möglichkeit von der öffentlichen Bühne zu treten empfunden“, so die ORF Vorarlberg-Chefredakteurin.
„Wirtschaftsbund-Affäre muss bis zur Wahl vom Tisch sein“
Die Herausforderungen im Land sind seit Sommer nicht kleiner geworden. „Über den Sommer hat sich die Lage zugespitzt und wir sehen sicher noch nicht das Ende dessen, wie die Entwicklungen bei der Inflation oder beim Energieengpass die Menschen in Vorarlberg betreffen“, so Simma-Wallinger. Man stehe vermutlich mitten in einer Zeitwende in der bisher bewährte Lösungsansätze nicht mehr funktionieren. „Da erwarten sich die Menschen von einem erholten Landeshauptmann rasche Impulse“, so Simma-Wallinger weiter.
Ganz oben stehe aber sicherlich die Aufarbeitung der Wirtschaftsbund-Affäre. Vertrauen in einen Politiker oder eine Politikerin stehen als Wahlmotiv ganz oben. „In zwei Jahren endet die aktuelle Legislaturperiode und spätestens bis dann muss alles vom Tisch sein, was diesem Hauptwahlmotiv entgegensteht“, sagt die Chefredakteurin des ORF Vorarlberg.
Zeiten, in denen Krankheiten versteckt wurden, sind vorbei
Was bleibt ist die Frage, ob es ihm als Schwäche ausgelegt wird, dass er aus Überlastung in den Krankenstand gegangen ist. Für Simma-Wallinger ist klar, „die Zeiten, in denen Menschen in der Politik Krankheiten geheim gehalten haben, liegen – wenn wir an Kreisky und sein Nierenleiden denken – fast ein halbes Jahrhundert zurück“. Arbeiten bis zum nicht nur sprichwörtlichen Umfallen habe in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts als Tugend gegolten. Heute achtet man vermehrt auch auf die psychische Gesundheit. „Wallner war nicht der einzige Spitzenpolitiker, der diesen Schritt getan hat. Der spätere Gesundheitsminister Rudi Anschober als Landesrat in Oberösterreich oder auch Politiker in Deutschland“, sagt Simma-Wallinger.
Bevölkerung hat vermehrt Verständnis für Krankenstand
Viele Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sind froh, dass Landeshauptmann Wallner wieder gesund ist. „Ich finde es ausgezeichnet, dass er sich das wieder antut und ich hoffe dass es ihm dabei wirklich gut geht“, sagt etwa Christa Jenny aus Rankweil. „Die vergangenen zwei Jahre waren für den Landeshauptmann sicher nicht einfach“, meint Roswitha Latzer aus Gurtis. Die Höchsterin Andrea Schneider ist der Meinung, dass Wallner es gut gemacht hat und hofft, dass es ihm wirklich besser geht. „Gesundheit geht immer vor“, so Schneider. Auch Margit Überbacher aus Gisingen zeigt sich erleichtert, dass Wallner zurückkehrt. Sie hat vollstes Verständnis für den Krankenstand vom Landeshauptmann.
Meinungen zur Rückkehr Wallners
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) kehrt am Montag aus seiner krankheitsbedingten Auszeit in den Dienst zurück. Neben den Reaktionen aus der Politik, geben auch die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger ihre Meinung zur Rückkehr kund.
Andere hingegen sehen den Krankenstand kritischer. „Wir sind alle am Arbeiten, soll er auch einmal etwas tun“, meint etwa Andreas Knees aus Feldkirch und auch Karl Fitz aus Lustenau ist der Meinung, dass er lang genug krank war. „Wir hatten im Arbeitsprozess nicht so lange Krankenstand“, sagt Fitz. Verständnis für den Krankenstand hat Fitz aber.