Demonstration gegen die Kostenexplosion, Broschüre
ORF Vorarlberg
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Wirtschaft

Preise runter: Demos gegen Kostenexplosion

Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) fordert nachhaltig wirksame Sofortmaßnahmen gegen die Teuerung. Immer mehr Menschen sind armutsgefährdet. Am 17. September wird daher mit Demonstrationen in allen Bundesländern die Regierung zum Handeln aufgefordert.

Die Preise explodieren, Konzerne streichen Rekordgewinne ein. „Die Politik muss endlich handeln und kann nicht mehr tatenlos zusehen, wie das Leben unleistbar wird“, fordert der Landesvorsitzende des ÖGB, Reinhard Stemmer. Auch die ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Iris Seewald betont, dass viele Menschen finanziell am Limit sind und nicht mehr wissen, wie sie über die Runden kommen.

Finanzielle Not droht zu Sozialkrise zu werden

Der Miniwarenkorb, also die Güter und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs, sind um 19 Prozent gestiegen. Die Teuerungswelle hat bereits die sogenannte Mittelschicht erreicht. Aktuell muss ein Durchschnittshaushalt unter Annahme einer Jahresinflation von 7,5 Prozent mit Einbußen von bis zu 3.000 Euro rechnen. Nicht nur der Krieg, sondern auch Lieferengpässe sind schuld an dieser Entwicklung.

ÖGB plant Demos gegen Teuerung

Der ÖGB will jetzt Druck machen für Maßnahmen gegen die Teuerung. In ganz Österreich soll auf die Straßen gegangen werden.

Einschätzung zu den Entlastungspaketen

Die Bundesregierung setze zu stark auf Einmalzahlungen und verteile das Geld nach dem Gießkannenprinzip, heißt es seitens des ÖGB. Sozial gerecht sei eine Maßnahme wie beispielsweise der Strompreisdeckel nur dann, wenn die Gegenfinanzierung durch jene Energiekonzerne erfolge, die derzeit enorme Profite erzielen. Erst nächstes Jahr, und damit viel zu spät, kämen strukturelle Maßnahmen zur Entlastung zum Zug, kritisiert der ÖGB.

Sofortmaßnahmen zur Entlastung nötig

Um die Menschen in Österreich wirklich zu entlasten, seien Sofortmaßnahmen notwendig, die direkt in den Haushalten ankommen. Konkret fordert der ÖGB die Streichung der Mehrwertsteuer auf Treibstoff, ein Deckel auf Strom- und Gaspreise, die Finanzierung durch Übergewinnsteuer, eine Inflationsanpassung der Sozialleistungen, die Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate und die Förderung der Mobilität.