Mann sitzt verzweifelt auf einem Bett
kwanchaift – stock.adobe.com
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Chronik

Suizidzahlen vergleichsweise niedrig stabil

Für das Jahr 2021 weist die Statistik Austria in Vorarlberg 41 Suizide aus, bundesweit waren es 1.099 Selbsttötungen. Damit blieben die Zahlen weiter auf vergleichsweise niedrigem Niveau, so der Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks) im jährlichen Suizidbericht einen Tag vor dem Suizidpräventionstag am 10. September.

Am Samstag ist der Welttag der Suizid-Prävention und aus diesem Anlass hat der Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks) am Freitag den jährlichen Suizidbericht präsentiert. Gerade wegen der CoV-Pandemie wurde immer wieder darüber spekuliert, ob dadurch die Suizidrate steigt. Das hat sich im vergangenen Jahr nicht bestätigt.

Weniger Suizide als im Vorjahr

Die Suizid-Zahlen sind in Vorarlberg weiter auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau geblieben: Es hat 41 Selbst-Tötungen gegeben, das sind weniger als in den zwei Jahren davor. Aussagekräftiger ist da zudem noch die so genannte Suizidrate, also die Zahl der Suizide pro 100.000 Einwohner. Diese ist in Vorarlberg auch weiter gesunken, sie liegt bei 10,3 und somit unter dem österreichweiten Schnitt.

Vor allem Männer über 55

Mit 70 Prozent war der Großteil der Menschen, die im vergangenen Jahr in Vorarlberg Suizid begangen haben, über 55 Jahre alt. Fast zwei Drittel waren Männer, die Ursachen dafür sind laut den Experten, dass sie anfälliger sind für Süchte, zudem impulsiver und auch, dass sie weniger gut Hilfe annehmen können. Bei 45 Prozent der Betroffenen war eine psychiatrische Vorerkrankung bekannt, in vielen anderen Fällen war es wohl eher eine Kurzschlusshandlung.

Prävention „wichtigste Aufgabe“

Der Vorarlberger Suizidbericht soll zwar Daten für Expertinnen und Experten liefern, aber vor allem auch der Bevölkerung signalisieren, dass der Suizidverhütung weiterhin ein hoher Stellenwert zukommt. Der Erfolg suizidverhütender Maßnahmen hängt nämlich nicht nur vom bestmöglichen Funktionieren der Helfersysteme, sondern auch der Bereitschaft jedes Einzelnen ab, Signale von Lebensmüdigkeit eines Mitmenschen ernst zu nehmen, dann Rat zu holen oder Hilfe zu vermitteln. „Die Suizidprävention ist und bleibt eine der wichtigsten Aufgaben, die wir in der Medizin und Psychotherapie haben“, so Dr. Reinhard Haller, einer der Autoren und Autorinnen des Suizidberichts.

Suizidzahlen vergleichsweise niedrig

Für das Jahr 2021 weist die Statistik Austria in Vorarlberg 41 Suizide aus, bundesweit waren es 1.099 Selbsttötungen. Damit blieben die Zahlen weiter auf vergleichsweise niedrigem Niveau, so der Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks) im jährlichen Suizidbericht einen Tag vor dem Suizidpräventionstag am 10. September.

Helfersysteme funktionieren auch in Krisenzeiten

„Entgegen den Befürchtungen und teils auch falschen Meldungen ist die Suizidrate auf vergleichsweise niedrigem Niveau stabil geblieben, so Autor Primar Albert Lingg und Autorin Isabel Bitriol-Dittrich am Podium: „Unsere Helfersysteme funktionieren bislang also auch in Krisenzeiten.“

Die psychosozialen Hilfsangebote in Vorarlberg setzen weiterhin auf niederschwelligen Zugang, so Oliver Rohrer, Geschäftsbereichsleiter der Sozialpsychiatrischen Dienste der aks gesundheit: „Sie bieten rasche, unbürokratische Unterstützung in Krisen. Einen wichtigen Stellenwert nehmen die Erstanlaufstellen von IfS, Caritas, aks gesundheit und pro mente Vorarlberg ein. Neu in Ausrollung ist das Kursangebot „Erste Hilfe für die Seele“.

Hilfe im Krisenfall

Berichte über (mögliche) Suizide und Suizidversuche können bei Personen, die sich in einer Krise befinden, die Situation verschlimmern. Die Psychiatrische Soforthilfe bietet unter 01/313 30 rund um die Uhr Rat und Unterstützung im Krisenfall. Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen.