Visualisierung der Doppelmayr TRI-Line Seilbahn im alpinen Raum
Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Wirtschaft

Seilbahn-Weltneuheit von Doppelmayr

Ein nach eigenen Angaben völlig neues Seilbahn-Konzept errichtet der Vorarlberger Seilbahn-Hersteller Doppelmayr um 22 Millionen Franken in der Schweiz. Bei der neuen Bahn werden zwei bereits bekannte Seilbahnsysteme vereint, was eine höhere Windsicherheit und Transportkapazität bei kleineren Stationen und Stützen ermögliche.

Das neue „TRI-Line“-System ist laut Doppelmayr eine Kombination aus dem bewährten „D-Line“-System mit dem leistungsstarken Dreiseil-System. Es ermöglicht kompakte Stationen und Seilbahnkomponenten, geräumige Kabinen für bis zu 20 Personen und eine Förderleistung von bis zu 8.000 Personen pro Stunde, so der Wolfurter Seilbahnhersteller am Mittwoch in einer Aussendung. Anwendbar sei das System im Winter, Sommer und in der Stadt.

Ein weiteres wesentliches Merkmal der TRI-Line sei ihre hohe Windstabilität. Diese wird durch die beiden Tragseile, die eine stabile Fahrbahn bilden, ein Zugseil, welches die Fahrzeuge bewegt, sowie die Zwischenaufhängungen gewährleistet. Darüber hinaus kommen bei der TRI-Line Rundrohrstützen zum Einsatz. Das bringe einen geringen Flächenbedarf und in der Bauphase entsprechende Vorteile mit sich, wie die Flugtauglichkeit der Bauteile und kurze Montagezeiten.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Talstation der ersten Doppelmayr TRI-Line Seilbahn in Hoch-Ybrig in der Schweiz
Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Die erste Doppelmayr TRI-Line Seilbahn entsteht in Hoch-Ybrig in der Schweiz
Erste Doppelmayr TRI-Line Seilbahn in Hoch-Ybrig in der Schweiz
Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Die hohe Windsicherheit des neuen Systems war für die Schweizer Investoren ein wesentlicher Punkt
Visualisierung des Laufwerks der Doppelmayr TRI-Line Seilbahn
Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Das Kernstück der Entwicklung der TRI-Line basiert auf einem neuen Konstruktionsansatz des Laufwerks auf Grundlage der bereits bekannten D-Line Kuppelklemme
Visualisierung einer Doppelmayr TRI-Line Seilbahnkabine
Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Die Kabinen sind barrierefrei mit ebenerdigem Ein- und Ausstieg und elektrischen Türen auf beiden Seiten. Dadurch können Fahrgastströme im Stationsbereich optimal geregelt werden.
Visualisierung einer Doppelmayr TRI-Line Seilbahnstation
Doppelmayr Seilbahnen GmbH
TRI-Line ermöglicht die Verwendung kompakterer Stationen und Stützen
Visualisierung der Doppelmayr TRI-Line Seilbahn im urbanen Raum
Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Das neue Doppelmayr Seilbahnsystem bietet eine Förderleistung von bis zu 8.000 Personen pro Stunde und Richtung

Erstes System um 22 Millionen Schweizer Franken

Die erste TRI-Line-Seilbahn entsteht mit einem Investitionsvolumen von rund 22 Millionen Schweizer Franken in Hoch-Ybrig im Kanton Schwyz. Sie wird eine 55 Jahre alte Pendelbahn ersetzen. Laut dem Investor wäre eine Einseilbahn im dortigen Gelände schwierig zu bauen gewesen, eine Dreiseilbahn hätte hingegen das Budget überschritten. Das neue System sei dagegen kompakter und komme mit dem im Gebiet vorherrschenden Wind besser zurecht. Obendrein biete es mehr Komfort.

Bis zu 8.000 Personen pro Stunde und Richtung

Die Förderleistung des neuen Systems mit bis zu 8.000 Personen pro Stunde und Richtung sei „in der Seilbahnbranche einzigartig“, betont Doppelmayr. Die vergleichsweise kompakten Stationen und Seilbahnkomponenten, wie z.B. Stützen würden zu einem „minimalen Fußabdruck“ beitragen. Ein modulares Sitzkonzept biete sowohl im Winter- und Ganzjahresbetrieb, als auch im städtischen Umfeld ausreichend Platz und Komfort für die Fahrgäste. Bis zu 20 Personen können pro Kabine befördert werden, zwölf Personen können auf Einzelsitzplätzen transportiert werden.

Barrierefrei und digital steuerbar

Der Ein- und Ausstieg in die Kabinen sei barrierefrei, teilt der Seilbahnhersteller mit. Durch die beidseitigen, elektrischen Fahrzeugtüren würden sich komplett neue Möglichkeiten in der Gestaltung der Fahrgastströme eröffnen. Sämtliche Kabinenfunktionen können integriert und digital direkt angesteuert werden. Zudem sei ein autonomer Seilbahnbetrieb möglich.