Das Ausstellungsgastspiel werde eine Brücke nicht nur zwischen Hohenems und Wien, sondern auch zwischen den Generationen schlagen, sagte die Chefin des Hauses der Geschichte Österreich, Monika Sommer, bei der gemeinsamen Bekanntgabe mit Loewy. „Ich finde, wir sind der richtige Standort für diese Ausstellung“, so Sommer.
Die 2019 vom Jüdischen Museum entworfene Schau wird derzeit noch in Berlin gezeigt und jeweils mit Zeitzeugeninterviews aus der Stadt ergänzt, in der sie gerade zu sehen ist – also demnächst in Wien und danach in Frankfurt. Loewy: „Sie ist permanent in Veränderung und hat immer einen Ortsbezug zu den jeweiligen Sammlungen.“
„Wichtiger Impulsgeber und Störfaktor“
Am 13. Oktober wird das Jüdische Museum Hohenems beim Museumstag in Klagenfurt mit dem Österreichischen Museumspreis 2022 geehrt. „Wir sind das erste Museum, das den Preis zum zweiten Mal bekommt. Das ist das Sahnehäubchen“, so Museumsdirektor Hanno Loewy.
Sommer gratulierte dem 1991 eröffneten Museum, nannte es einen „wichtigen Impulsgeber und Störfaktor“: „Es ist in 30 Jahren nicht müde geworden, gesellschaftlich relevante Themen aufzugreifen.“
Ausstellung „Ausgestopfte Juden?“ bis März
In Hohenems zeigt das Museum bis zum 19. März 2023 die Ausstellung „Ausgestopfte Juden?“, die sich mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft Jüdischer Museen beschäftigt. Stolz ist Loewy auch auf den Radhörweg „Über die Grenze“, der Anfang Juli eröffnet wurde, vom Bodensee zur Silvretta führt und dessen 52 Fluchtgeschichten nicht nur an den Hörstationen, sondern auch im Internet abrufbar sind: „Wir haben nicht erst seit Corona gelernt, dass ein Museum auch vor die Tür gehen muss.“
Das Jüdische Museum Hohenems befindet sich in der Villa Heimann-Rosenthal im Zentrum des ehemaligen jüdischen Viertels des Ortes. Das Viertel habe sich nicht zuletzt dank des Jüdischen Museums enorm entwickelt, so Loewy.