Leere Schulklasse
ORF.at/Carina Kainz
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Bildung

Zwei Schulen vorläufig stillgelegt

Im Pflichtschulbereich konnten wenige Tage vor Schulbeginn in Vorarlberg acht Stellen noch nicht besetzt werden, an den höheren Schulen sind es sechs. Direkte Folge davon ist die vorübergehende Stilllegung von zwei Kleinschulen im Montafon bzw. am Arlberg mit insgesamt 27 betroffenen Kindern.

Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) hoffte, dass die beiden Schulen in einem oder zwei Jahren wieder geöffnet werden können. „Das ist unser Ziel“, betonte Schöbi-Fink am Dienstag nach der Sitzung der Landesregierung. Es sei klar, dass die Stilllegung einer Schule einen großen Einschnitt in das soziale Leben der Ortschaft bedeute.

Betroffen sind die Volksschule Partenen (15 Schüler) bzw. die Volksschule Wald am Arlberg (12 Schüler). Die Schüler werden an der Volksschule Gaschurn bzw. an der Volksschule Dalaas aufgenommen. Man habe die Eltern bereits am Ende des vergangenen Schuljahres informiert, hieß es.

14 Stellen noch unbesetzt

Schöbi-Fink unterstrich, dass vor einer Woche noch 28 Stellen an Volksschulen unbesetzt waren, inzwischen sind es nur noch 14: „Die Dynamik ist hoch.“ Für das beginnende Schuljahr habe man im Pflichtschulbereich 373 Neulehrer bzw. Wiedereinsteiger gewinnen können, deutlich mehr als im vergangenen Schuljahr (303).

In Vorarlberg starten nächste Woche 54.592 Kinder und Jugendliche an 288 Schulen ins neue Schuljahr, darunter 5.370 Erstklässler.

„Das ist ein Zeichen dafür, dass unsere Maßnahmen Früchte tragen“, sagte die Landesstatthalterin. So wurde in der Bildungsdirektion Vorarlberg eigens eine Recruiting-Stelle eingerichtet. Auch Bildungsdirektorin Evelyn Marte-Stefani betonte, dass sich diese Stelle bereits bewährt habe.

Mietzuschuss und Klimaticket als Anreize

Bei 52 (2021: 29) der 373 Lehrpersonen handelt es sich um Personen aus anderen Bundesländern (vor allem aus dem Burgenland, der Steiermark und Kärnten) und dem Ausland. Zu den Maßnahmen gehört auch, dass das Land zugezogenen Pädagogen einen Mietzuschuss und ein Klimaticket gewährt. „Den Mietzuschuss gibt es schon seit einigen Jahren, jetzt haben wir ihn aber deutlich erhöht“, stellte Schöbi-Fink fest. Weiters wurden 115 Quereinsteiger und 30 pensionierte Lehrer angestellt.

Besser Quereinsteigende als keine Lehrpersonen

Kritik an der Beschäftigung von Quereinsteigenden konterte Schöbi-Fink mit der Feststellung, dass „mir genügend ausgebildete Lehrer auch lieber“ wären. Aber besser sei es, Quereinsteigende als gar keine Lehrer zu haben. Zur Verbesserung der Situation erneuerte die Landesstatthalterin ihre Forderung an den Bund, die Studienstruktur für das Lehramt an der Primarstufe zu ändern.

Opposition: „Systematisches Versagen“

Einem dreijährigen Bachelorstudium könnte ein berufsbegleitendes, zweijähriges Masterstudium folgen, stellte Schöbi-Fink fest. Aktuell dauert die Bachelorausbildung vier Jahre. Vorarlbergs Oppositionsparteien FPÖ, SPÖ und NEOS machten hingegen „systematisches Versagen der Vorarlberger Bildungspolitik“ aus.

Schulbeginn ohne Test- und Maskenpflicht

Schöbi-Fink sagte in Bezug auf das Thema Coronavirus, dass man sich über den großen Schritt in Richtung Normalität freue, aber „nicht blauäugig und wachsam“ in das neue Schuljahr gehe. Jedenfalls sei Präsenzunterricht vorgesehen, auch wenn sich die Situation verschlechtern sollte.