Das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt" verfolgt das Ziel, gegen Gewalt einzutreten, erklärt Nikola Furtenbach von der IfS-Gewaltschutzstelle. Damit soll dazu beigetragen werden, dass sich Betroffene von Gewalt nicht mehr aus Angst und Scham verstecken. Nachbarinnen und Nachbarn sollen dazu ermutigt werden, besser hinzuschauen, und sollen wissen, was sie bei einem Verdacht auf Gewalt tun können.
Bei den Workshops des IfS wird ein Wohnzimmer im Freien aufgebaut. „Wir setzen das Wohnzimmer als Ort der Gewalt auf die Straße, als ein Ort, der für Frauen zu einem ganz gefährlichen Ort werden kann“, erklärt Furtenbach. In diesen Wohnzimmern wird dann informiert, wie man Betroffenen helfen kann und wie man sich selbst schützen kann, wenn man von Gewalt betroffen ist.
„In Akutsituationen sofort die Polizei rufen“
Ein Sicherheitsplan inklusive Notfallkoffer sollen betroffene Frauen auf eine mögliche Flucht vorbereiten. „Ich rate Frauen in jeder akuten Situation, wo Gewalt passiert, sofort die Polizei zu rufen“, betont Furtenbach.
Das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ gibt es bisher nur in Bregenz und Hohenems, soll aber ausgebaut werden.
„Stop – Stadteile ohne Partnergewalt“
Etwa zwei Drittel der Frauen, die von Gewalt in der Beziehung betroffen sind, melden die Vorfälle nicht. Um der hohen Dunkelziffer entgegenzuwirken, hat das Institut für Sozialdienste das Projekt „Stop – Stadtteile ohne Partnergewalt“ gestartet.
Im Vorjahr 400 Betretungs- und Annäherungsverbote
In Vorarlberg sind im Vorjahr knapp 400 Betretungs- und Annäherungsverbote verhängt worden. In 90 Prozent ging die Gewalt von Männern aus. Seit Herbst 2021 müssen jene, gegen die ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen worden ist, eine sechsstündige Gewaltpräventionsberatung besuchen.