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Politik

SPÖ: Präventiveres Handeln bei Gewalt an Frauen

Am Donnerstag war SPÖ-Landesparteivorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger zu Gast bei den „Vorarlberg heute“-Sommergesprächen mit Gerd Endrich. Anlässlich des am Mittwoch verübten Femizides wurde vor allem auch darüber gesprochen, was man tun kann und muss, um Gewalt gegen Frauen in den Griff zu bekommen.

Man müsse vor allem präventiv handeln und Mädchen und Frauen in ihrem Selbstbewusstsein gegenüber Männer stärken. „Der Ehemann, der Lebensgefährte und der Ex-Lebensgefährte sind die gefährlichste Person im Leben einer Frau“, so Sprickler Falschlunger. Das Risiko auf dem Weg zum Bus misshandelt bzw. auch getötet zu werden, sei nicht so hoch wie in einer Beziehung oder Ex-Beziehung.

Die Hilfsangebote für das IFS und dessen Frauennotwohnungen müssten laut Falschlunger zudem mit mehr Geld ausgestattet werden. Der Fall in Bludenz zeige, es werde zu wenig kontrolliert, ob sich ein gewaltbereiter Täter verbotenerweise wieder im Bereich der Wohnung aufhält. Sprickler-Falschlunger würde sich wünschen: „Dass bei solch gefährlichen Tätern die Polizei präsent wäre, um das Leben von Frauen und schlussendlich auch die Gesundheit der Kinder zu schützen.“

Erbschaftssteuer gegen Teuerung

Auch beim Thema Teuerung zeigte sich die SPÖ-Vorsitzende kritisch. Ohne zu erben könnten junge Menschen kein Eigentum mehr schaffen. Eine Erbschaftssteuer wäre laut SPÖ hilfreich, um mehr Unterstützungen zu finanzieren: „Die Erbschaften sind in Österreich zu 40 Prozent der Grund für die Ungleichverteilung.“

Sommergespräche

Diesmal mit der Landesparteivorsitzenden der SPÖ Vorarlberg, Gabriele Sprickler-Falschlunger.

Immer weniger Menschen am Arbeitsmarkt

Zudem fehlen laut Falschlunger an allen Ecken und Enden Fachkräfte. Der Grund sei, es gebe immer weniger Menschen für den Arbeitsmarkt. „Bei der Babyboomergeneration waren zum Beispiel 1960 rund 180.000 Geburten, im Jahr 2000 hatten wir nur noch 75.000 Geburten, bei einer wachsenden Bevölkerung und bei längerer Lebenserwartung. De facto haben wir jetzt einfach weniger Menschen am Arbeitsmarkt.“

Primär-Versorgungszentren gegen fehlende Ärzte

So seien auch in der Medizin Fachkräfte gesucht. Junge Ärztinnen und Ärzte würden vorwiegend gerne in Gruppenpraxen arbeiten, von denen es aber zu wenige gibt. Hier hätte man laut Sprickler-Falschlunger schon längst Primär-Versorgungszentren machen können. Sie betont, sie habe auf dieses Problem der fehlenden Kassenärzte bereits zehn Jahre immer wieder hingewiesen und es habe sich nichts getan, das sei eine Katastrophe.

SPÖ fordert Untersuchungsausschuss

Zum Thema „Wirtschaftsbundaffäre“ habe die SPÖ bereits einen Untersuchungsausschuss gefordert, bei dem sie hoffen würden, dass man ihn auch online verfolgen könne, die SPÖ sei aber auch zufrieden, wenn die Presse zugelassen wird.

Neue Spitzenkandidat:in zur Landtagswahl

Gabriele Sprickler-Falschlunger ist nun seit rund einem Jahr im Amt. Ein geheimer Telefonmitschnitt hatte die SPÖ damals in Turbulenzen gebracht und so hatte sie das Ruder übernommen. Bis zur nächsten Landtagswahl soll es in der SPÖ aber eine neue Spitzenkandidatin geben. Wer das sein wird, gab Sprickler-Falschlunger nicht bekannt. Es seien mehrere Persönlichkeiten im Gespräch.