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Politik

Wien Energie: Vorarlberg fordert ebenfalls Unterstützung

Wien Energie befindet sich derzeit in einer finanziellen Notlage und ist auf Geld vom Staat angewiesen. Obwohl der Vorarlberger Energiesektor eigentlich keine finanzielle Hilfe benötigt, fordert Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) ebenfalls staatliche Hilfsgelder. Damit könnten Betriebe entlastet werden, die unter hohen Stromkosten leiden.

Sollte Wien-Energie finanzielle Hilfe vom Staat erhalten, fordert Schöbi-Fink auch Geld für Vorarlberg ein. Damit könne man – etwa in Form eines Rettungsschirms – besonders jene Betriebe entlasten, die unter den hohen Stromkosten leiden. Der Strompreis sei zwar für die Vorarlberger Haushalte bis 1. April gesichert und werde nicht weiter steigen, doch anders sehe es für die Industrie aus, unterstützt Daniel Zadra (Grüne) die Forderung nach finanzieller Unterstützung.

Sorge um Stromversorgung in Vorarlberg unbegründet

Die finanzielle Notlage von Wien Energie setzt derzeit viele unter Druck. Zum einen die Politik, weil sie mit Geld aushelfen soll. Zum anderen die gut zwei Millionen Kunden des größten Energieversorgers in Österreich: Sie bangen um ihre Stromversorgung. In Vorarlberg seien solche Sorgen allerdings unbegründet, heißt es von der Landesregierung.

Aufgrund der unsicheren finanziellen Situation von Wien Energie beruhigt die Vorarlberger Landesregierung die Bevölkerung: Im Land müsse man sich keine Sorgen um die Stromversorgung machen. Schöbi-Fink und Zadra senden damit eine klare Botschaft.

illwerke vkw können nicht in dieselbe Situation kommen

Der größte Energieversorger Vorarlbergs, die illwerke vkw, könne zudem gar nicht erst in dieselbe Lage kommen wie Wien Energie, betont Vorstandsmitglied Christof Germann. Das liege daran, dass das Unternehmen – nicht wie Wien Energie – im großen Stil auf Strombörsen mit Strom handle. Und wenn das doch der Fall sei, dann gehe es um Tagesgeschäfte mit kleineren Summen. Hinzu komme, dass die illwerke vkw mit ihren Kraftwerken selbst Strom produzieren.

Energieversorgung für die kalte Zeit gesichert

Die Vorbereitungen für die nahende kalte Zeit laufen indes oder sind teilweise bereits abgeschlossen. Was das Gas anbelangt, sind die angemieteten Erdgas-Speicher in Salzburg und Oberösterreich voll. Es werde sogar geprüft, ob noch mehr Gas eingelagert werden kann.

In den drei Speicherseen Kopssee, Lünersee und Silvretta-See wird laut illwerke vkw bereits mehr Wasser gespeichert als sonst. Auch das sei eine Reserve, die die illwerke vkw derzeit anlegen. Darum sind sowohl die Landesregierung als auch die Energieversorger zuversichtlich, dass die Energieversorgung in Vorarlberg trotz aller Turbulenzen steht und man gut über den Winter komme.

„Heute keine Notwendigkeit“ für Hilfen

Nach den Verhandlungen mit der Stadt Wien über Finanzhilfen für die Wien Energie haben sich am Dienstagvormittag Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) zu Wort gemeldet. Man befinde sich auf einem guten Weg, um mit der Stadt Wien eine Lösung zu finden, sagte Brunner gegenüber Journalistinnen und Journalisten. Laut der Stadt Wien seien am Dienstag aber doch noch keine Hilfen nötig, so Brunner. Der Rechnungshof kündigte eine Prüfung der Wien Energie an – mehr dazu in: news.ORF.at.