1988 kommt Elisabeth Neier zufällig nach Kamerun, ein Land im Zentrum Afrikas, fünf mal so groß wie Österreich. Es ist ein Land der Vielfalt und Gegensätze. Im weitläufigen, armen Norden lebt und arbeitet die gebürtige Bludenzerin.
Kranke kommen mehr als 200 Kilometer zu Fuß
Immer wieder fährt sie weite Strecken durch den Busch zu ihren Patientinnen und Patienten. Die Kranken kommen oft mehr als 200 Kilometer zu Fuß zur Vorarlberger Ärztin, die bisher nur einmal im Jahr Heimaturlaub gemacht hat. Doch das könnte sich nun ändern. Denn ihre inzwischen 93-jährige Mutter braucht sie nun öfters. Elisabeth Neier Senior war im Frühling sehr krank, ist aber wieder auf dem Weg der Besserung. Sie war es, die bisher von Vorarlberg aus die ganze Logistik koordinierte.
Nun wird die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt, wie auch in Afrika im Spital. Für die Perfektionistin Elisabeth Neier gar keine leichte Sache. Sie könne sich nun aber wieder vermehrt um ihre Kernaufgaben – die Betreuung der Patienten kümmern. Ans Aufhören denkt die 69-Jährige noch nicht. Aber: „Wenn ich spüre, dass es mir zu streng wird oder wenn ich spüre, dass es mir soviel Mühe macht, dass es keinen Sinn mehr hat, dann werde ich mich ausklinken.“ Derzeit sei aber noch sehr viel zu tun.
Mit Spendengelder wurde OP-Trakt gebaut
60 ambulante Behandlungen werden im Stammspital in Gaubela durchschnittlich pro Tag durgeführt, 170 Betten hat das Krankenhaus. Mit Spendengeldern aus Vorarlberg wurde ein OP-Trakt quasi von Hand gebaut. Mit Know-How aus dem Ländle und Materialien aus der Gegend. Mitarbeiterinnen kommen immer wieder auch aus Vorarlberg.
Zum Beispiel im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres. Die Auslandseinsätze – unter anderem in Kamerun – werden von der Caritas Vorarlberg koordiniert. Elisabeth Neier freut sich über jede helfende Hand aus Vorarlberg.
Elisabeth Neier – Ärztin in Kamerun
Vor 34 Jahren ist die gebürtige Bludenzer Ärztin Elisabeth Neier nach Kamerun gegangen und ist dort geblieben. Sie hat im Norden des Landes ein kleines Krankenhaus in ein 170 Betten-Spital ausgebaut.