Rhein soll dann so ausschauen
Rheinregulierung
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Chronik

Rhein wird erdbebensicher gemacht

Unter dem Projektnamen „Rhesi: Hochwasserschutz fürs Rheintal“, soll in den kommenden Jahrzehnten der Rhein umgebaut werden. Damit soll nicht nur die Hochwassersicherheit erhöht werden, sondern der Rhein soll auch ökologischer und erdbebensicher werden.

Mit einem Zusatzprojekt zu „Rhesi“ soll der Rhein gegen Erdbeben geschützt werden. Der Ausgangspunkt dafür liegt mehr als 100 Jahre zurück. Damals wurde der Rhein begradigt. In Diepoldsau und in Fußach verlegte man den Rhein ins Ried. Dort könnte der Untergrund bei einem Erdbeben aber zum Problem werden. Der Rheindamm könnte sich dann entweder absenken oder im schlimmsten Fall sogar verschieben, sagte Bernhard Valenti, der Leiter des neuen Forschungsprojekts, das sich der Erdbebensicherheit widmet.

Wasser soll aus Boden entnommen werden

Untersuchungen zeigen, dass der Boden bei den Rhein-Durchstichen sehr sandig ist. Bei einem Erdbeben vermischt sich das Wasser mit dem Sand und wird schlammig, sagte Valenti. Das sei, wie „wenn man im Meer steht und rüttelt, dann sinkt man ein“, erklärte Valenti.

Um diesen Effekt zu verhindern, soll das Wasser aus dem Boden entnommen werden. Dazu werden alle paar Meter Löcher gebohrt, die mit Kies gefüllt werden. Diese Drainagen nehmen das Wasser aus dem Boden. Wie diese Drainagen aussehen werden, wie breit, wie tief und in welchen Abständen gebohrt werden muss, soll das Forschungsprojekt jetzt herausfinden.

Mehrkosten im zweistelligen Millionenbereich

„Das ist natürlich eine immense Kostenfrage. Muss ich alle drei Meter eine Säule machen oder nur alle fünf Meter? Im generellen Projekt sind diese Maßnahmen noch nicht drinnen gewesen. Durch die detaillierten Untergrunderkundungen sind wir in der Planung draufgekommen, dass wir den Boden verbessern müssen. Das werden erhebliche Mehrkosten im zweistelligen Millionenbereich“, meinte Valenti.

Die Erdbebensicherheit ist gesetzlich vorgeschrieben, auch wenn es im Land noch nie ein solches Erdbeben gegeben hat. „Grundsätzlich sind die Dämme sehr stabil. Da geht es wirklich um sehr große Erdbebenlasten. Die Wahrscheinlichkeit von solchen Erdbeben ist sehr gering“, sagte Valenti.

20 Jahre Bauzeit

Das Forschungsprojekt soll im Herbst starten und bis März dauern. Läuft alles nach Plan, soll Ende des kommenden Jahres oder im Jahr 2024 das UVP-Verfahren beginnen. Bis zum endgültigen Baustart wird es also noch dauern. Die Bauzeit wird dann rund 20 Jahre dauern.