Starkregen Wolfurt
Maurice Shourot
Maurice Shourot
Chronik

Starkregen: Lage hat sich beruhigt

In Vorarlberg ist in den vergangenen 24 Stunden laut Meteorologen soviel Regen gefallen wie noch nie. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz. Mehr als 1.500 Mal mussten sie zu Überflutungen oder Murenabgängen ausrücken.

Der über Stunden anhaltende Starkregen in Vorarlberg machte am Freitag rund 1.500 Feuerwehreinsätze notwendig. Die Rekordniederschläge führten zu zahlreichen Überflutungen von Ortsteilen und Straßen, auch Muren gingen nieder. Ein wichtiger Abschnitt der Rheintalautobahn (A14) war stundenlang gesperrt, was den Verkehr im Unteren Rheintal zum Erliegen brachte. Ein Ende des Regens gegen Mitternacht brachte aber deutliche Entspannung. Verletzt wurde niemand.

Fotostrecke mit 18 Bildern

Starkregen Wolfurt
Polizeidirektion Vorarlberg
In Wolfurt waren ganze Ortsteile überschwemmt
Starkregen Wolfurt
Maurice Shourot
Auch Straßen wurden in Wolfurt unterspült
Röthis Überschwemmung
Bernd Hofmeister
Starkregen Wolfurt
Maurice Shourot
Bierbänke, die Wasser aufhalten sollen
Felix Stadler
Röthis Überschwemmung
Bernd Hofmeister
Starkregen Kennelbach
APA/MAURICE SHOUROT
Röthis Überschwemmung
Bernd Hofmeister
Starkregen Dornbirn
APA/MAURICE SHOUROT
Starkregen Wolfurt
Maurice Shourot
Röthis Überschwemmung
Bernd Hofmeister
Überschwemmte Unterführung
David Breznik
Starkregen Kennelbach
APA/MAURICE SHOUROT
Röthis Überschwemmung
Bernd Hofmeister
Starkregen Dornbirn
APA/MAURICE SHOUROT
Überschwemmung
David Breznik
Überschwemmung
David Breznik
Stau in Schwarzach
David Hollenstein

Autobahn und Zugverbindung zeitweise gesperrt

Bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Feldkirch überschlugen sich am Freitag die Ereignisse: Im Sekundentakt wurden Wassereintritte in Gebäude gemeldet, vor allem Keller und Garagen liefen voll. Ebenso wurden Unterführungen und Fahrbahnen auch wichtiger Verkehrsadern überschwemmt, mehrere Autos steckten in den Wassermassen fest. Die Rheintalautobahn war von Freitagabend, 18.00 Uhr, bis Samstagfrüh, 2.00 Uhr, nicht befahrbar. Zeitweise war auch die Bahnlinie ab Dornbirn in Richtung Bregenz gesperrt.

Überflutungen in Kennelbach

Besonders betroffen war das Untere Rheintal, wo neben Bregenz speziell die Gemeinden Wolfurt, Schwarzach und Kennelbach im Fokus standen. Über die Ufer getretene Bäche überfluteten das Ortszentrum von Wolfurt, auch Muren gingen nieder. Auch mehrere Firmengebiete wurden überschwemmt. Weiter im Süden, in Götzis, stand nach einem Dammbruch eine 200 Quadratmeter große Tiefgarage zwei Meter unter Wasser, in Altach musste der Bereich vor dem Schwimmbad Rheinauen geflutet werden.

Überschwemmungen in Bregenz

Bodenseepegel stieg um 21 Zentimeter

Hatten Vorarlbergs Fließgewässer aufgrund der Trockenheit der vergangenen Wochen Niederwasser geführt, so verwandelten sie sich am Freitagnachmittag in reißende Flüsse und Bäche. Nach dem Ende des Regens beruhigten sich die Pegel rasch und sanken auf das Niveau von „erhöhtem Mittelwasser“, das sehr häufig auftritt. Der Bodensee-Wasserstand – der See ist weiter sehr niedrig – legte von Freitagfrüh bis Samstagfrüh um 21 Zentimeter zu – damit der Bodensee um nur einen Zentimeter steigt, braucht es 5,4 Millionen Kubikmeter Wasser.

Nach Angaben der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) gab es bis Freitagnachmittag über das ganze Land verteilt neue Rekorde an 24-Stunden-Regenmengen: In Bregenz kamen bis 16.30 Uhr über 200 Liter pro Quadratmeter zusammen (bisher Höchstwert: 174 Liter/1968), in Dornbirn waren es knapp 180 Liter (113 Liter/2013). In Fraxern im Bezirk Feldkirch wurden knapp 160 Liter (126 Liter/2013) verzeichnet, in der Stadt Feldkirch 150 Liter (122 Liter/1910). Zum Vergleich: Durchschnittlich fallen in Vorarlberg im ganzen Monat August nicht mehr als 100 Liter Regen.