Walter Rosenkranz
ORF Vorarlberg
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Bundespräsidentenwahl

Walter Rosenkranz zu Besuch in Vorarlberg

Österreich befindet sich im Wahlkampf: Am 9. Oktober wird der Bundespräsident gewählt. Als größter Konkurrent für Amtsinhaber Alexander Van der Bellen, der erneut antritt, gilt der FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz. Rosenkranz war heute in Vorarlberg, ORF-Redakteur Daniel Rein hat ihn getroffen.

Daniel Rein: Herr Rosenkranz. Sie haben angekündigt, dass Sie als Bundespräsident gegen die massive Teuerung vorgehen werden. Wie wollen Sie das anstellen?

Rosenkranz: Unmittelbar und direkt kann ich das natürlich nicht. Da fehlt auch dem Bundespräsidenten die Befugnis. Aber ich kann die Mitglieder der Bundesregierung zu mir einladen, ich kann jeden einzelnen Ressortminister befragen, welche Möglichkeiten sie sehen, ich kann die im Parlament vertretenen Parteiobleute zu mir einladen, welche Möglichkeiten sie sehen. Und dann kann ich mir ein Bild machen: Wer kann besser. Und je nachdem, wie glaubhaft das ist, müsste ich dann unter Umständen von verfassungsrechtlichen Möglichkeiten Gebrauch machen.

Daniel Rein: Aber was ist, wenn die Regierung Ihre Vorschläge nicht umsetzen will? Werden Sie die Regierung dann entlassen?

Rosenkranz: Für mich kommt es darauf an, ist eine Regierung fähig oder unfähig. Und wenn ein Bundespräsident – ich glaube, das müsste für jeden gelten – draufkommt, dass eine Regierung unfähig ist, dann gibt es nur eine Konsequenz, die auch in der Verfassung steht und keinen Putsch bedeutet, sondern das heißt: Entlassung.

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Walter Rosenkranz im Gespräch mit ORF-Redakteur Daniel Rein

Daniel Rein: 2016 hat Norbert Hofer in Vorarlberg 30 Prozent der Stimmen bekommen. Ist das die Messlatte auch für Sie?

Rosenkranz: Ich würde mich freuen, wenn ich auch im Ländle ein ähnliches Ergebnis erzielen würde – knapp drunter, knapp drüber. In einem Wahlgang kann es nach oben hin eigentlich keine Grenze geben.

Daniel Rein: Das vorrangige Ziel muss jetzt wahrscheinlich einmal sein, in die zweite Runde zu kommen.

Rosenkranz: Ich glaube, das ist von der Strategie her und von dem, was notwendig ist, tatsächlich so, dass man zuerst einmal sehen wird, wie viele Kandidatinnen und Kandidaten finden sich. Derzeit schaut es ja nur nach Kandidaten aus. Dass sich nur Männer hier am Wahlzettel finden, sind es zwei, sind es vier, sind es sechs, sind es sieben – strategisch muss es so sein, dass ein zweiter Wahlgang erforderlich ist und da wäre es notwendig, dass ich auf jeden Fall einer der Kandidaten in der Stichwahl bin.

Daniel Rein: Befürchten Sie nicht, dass parteiinterne Querelen Ihren Wahlkampf vielleicht doch noch torpedieren könnten?

Rosenkranz: Also die Freiheitliche Partei, für die ich antrete, die mich nominiert hat, macht mir sicher keinen Strich durch die Rechnung und auch nicht die Bürgerinnen und Bürger in diesem Land. Ich habe sehr viele positive Kontakte und letztlich sind es die Wählerinnen und Wähler, die immer Recht haben. Das ist so ein Grundsatz in der Demokratie, den ich auch respektiere und akzeptiere.

Daniel Rein: Danke für das Gespräch.

Rosenkranz: Gerne.

Rosenkranz zu Besuch in Vorarlberg

Am 9. Oktober wird ein neuer Bundespräsident gewählt. Amtsinhaber Alexander Van der Bellen gilt als klarer Favorit für die kommenden sechs Jahre. Sein größter Konkurrent dürfte der Kandidat der FPÖ, Walter Rosenkranz, sein, der am Donnerstag zu Besuch in Vorarlberg war.