Frau und Mann am Schreibtisch Ipad, Computer
detailblick-foto – stock.adobe.c
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Wirtschaft

Über 700 neue Unternehmen gegründet

Im ersten Halbjahr des Jahres sind in Vorarlberg 705 neue Unternehmen gegründet worden. Das sind zwar 50 weniger als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres, im Vergleich zu 2020 aber deutlich mehr. Das Niveau bleibt hoch, so die Wirtschaftskammer Vorarlberg.

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 gab es heuer etwa 50 Neugründungen weniger, doch das Niveau bleibt hoch, blickt man etwa auf das erste Halbjahr 2020 zurück: In diesem Zeitraum wurden in Vorarlberg knapp 570 Unternehmen gegründet. Für Wirtschaftskammer-Präsident Wilfried Hopfner und Direktor Christoph Jenny zeigt sich einmal mehr: „Der Unternehmergeist und die Motivation, ein eigenes Unternehmen zu gründen, sind in Vorarlberg nach wie vor besonders stark ausgeprägt."

Ein Viertel der Befragten Neugründerinnen und Neugründer gab in einer eigens für Vorarlberg durchgeführten Motivumfrage als Hauptmotiv an, immer schon selbstständig sein zu wollen. „Das dokumentiert das große Interesse an der Selbstständigkeit und dem Unternehmertum“, sagt Jenny.

70 Prozent wollen eigener Chef sein

Die Motivumfrage ergab, dass Themen wie eine flexiblere Zeit- und Lebensgestaltung, das Einbringen von Verantwortung und Know-how in einen eigenen Betrieb oder generell neue Perspektiven immer wichtiger werden. „Das zeigt, dass es sich dabei durchaus um länger geplante Vorhaben handelt“, meint Heike Böhler-Thurnher, Leiterin des Gründerservice in der Wirtschaftskammer Vorarlberg.

Sein eigener Chef zu sein ist bei 70 Prozent der Befragten heuer ein starkes Motiv für die Unternehmensgründung. Der Wunsch, flexibler in der Zeit- und Lebensgestaltung zu sein, liegt nun mit 66 Prozent an zweiter Stelle, im Vorjahresvergleich war dieser mit 74 Prozent an erster Stelle. 63 Prozent wollten ohnehin schon immer selbstständig sein und 59 Prozent ihr Einkommen steigern. Etwa 46 Prozent der Befragten gaben an, mit ihrer Neugründung vorerst nebenberuflich selbstständig zu sein.

Mitarbeitersuche als Gründungshindernis

Als häufigstes Gründungshindernis trat bei der Befragung der Vorarlberger Neugründerinnen und Neugründer die Auswahl von Mitarbeitenden auf. Sozialversicherung, Steuern und Abgaben liegen an zweiter Stelle, wobei dies nur noch 20 Prozent angaben. „Allgemeine rechtliche Anforderungen und Amtswege“ waren im ersten Halbjahr 2021 mit knapp 33 Prozent die höchsten Gründungs-Hindernisse in Vorarlberg. Heuer sieht das schon deutlich besser aus, nur noch etwa 16 Prozent haben dies als Hürde angegeben. „Das spricht dafür, dass die Bemühungen für weniger Bürokratie und Entlastungen bei Steuern- und Abgaben gefruchtet haben“, führt Böhler-Thurnher aus.

Jeweils 13 Prozent sehen bei der Finanzierung der Gründung durch Eigenmittel sowie bei den Voraussetzungen für eine Kreditvergabe Verbesserungspotenzial. Während sich in der Umfrage von 2021 nur rund neun Prozent einen besseren Zugang zu Informationen, Netzwerken und Hilfestellung durch Dritte wünschten, ist der Bedarf heuer mit elf Prozent etwas gestiegen.

Gründerservice der Wirtschaftskammer

Mit dem Gründerservice der Wirtschaftskammer Vorarlberg gibt es eine Anlaufstelle für alle Neugründerinnen und Neugründer. Sie bietet neben einem großen Experten-Netzwerk auch ein umfassendes Informations-, Beratungs- und Weiterbildungsangebot. „Wir sind für alle Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer und jene mit einem Gründungsvorhaben zur Stelle und unterstützen mit verschiedenen Angeboten wie Gründungsberatungen, Webinaren und Workshops – von der ersten Idee bis hin zum ausgereiften Businessplan“, sagt Gründerservice-Leiterin Heike Böhler Thurnher.