METRO Österreich teilte am Freitag in einer Aussendung mit, das Unternehmen habe mit Eurogast Grissemann einen Käufer gefunden. Man habe mit dem Tiroler Unternehmen bereits einen Vertrag unterzeichnet. Damit würden die Liegenschaft, die Mitarbeiter und Kunden vom Käufer übernommen.
Eurogast Grissemann will den Standort im November übernehmen, wie Geschäftsführer Thomas Walser dem ORF Vorarlberg sagte. Voraussetzung ist aber noch die Prüfung, ob mit dem Verkauf die Vorgaben des vom Kartellgericht beschlossenen Auflagenpakets eingehalten werden. Geprüft wird vor allem, ob der Käufer vom Kartellgericht als geeignet eingestuft wird. Davon geht Walser aber aus.
Personal soll langfristig übernommen werden
Eurogast Grissemann ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Zams (Tirol), dort hat das Unternehmen seinen bisher einzigen Standort. Die Eurogast-Gruppe betreut in Österreich insgesamt 16 Standorte.
Mit dem Standort in Vorarlberg schließe Eurogast eine für das Unternehmen wichtige Lücke, so Geschäftsführer Walser. „Wir freuen uns ganz besonders nun in Vorarlberg, jenem Bundesland mit einer qualitativ sehr hochwertigen Gastronomie und Hotellerie sowie Vorreiter in vielen Bereichen, mit einem eigenen Standort präsent zu sein“, so Walser.
Eurogast Grissemann werde alle 45 Mitarbeitende des Standorts langfristig übernehmen, so Walser im ORF-Interview. „Wir haben viel vor in Bludenz und brauchen deshalb diese Mitarbeiter und wollen mittelfristig auch weitere Mitarbeiter einstellen.“
Investitionen geplant
So wolle das Unternehmen Bludenz als Stützpunkt in Vorarlberg ausbauen und den Markt erneuern und modernisieren. Man wolle ein Komplettangebot für die Gastronomen in Vorarlberg anbieten – und werde auch regionale Vorarlberger Ware im Sortiment haben.
„Wir haben viele Kunden in Vorarlberg und liefern täglich nach Vorarlberg raus und das war jetzt eigentlich der logische Schritt für uns, näher an unsere Kunden zu kommen“, so Walser.
Gericht verbot langfristige METRO-Übernahme
Mit dem Verkauf an Eurogast Grissemann kommt die METRO Cash & Carry Österreich GmbH der kartellbehördlichen Auflage nach, den AGM-Großmarkt Bludenz weiter zu veräußern. METRO wollte im April österreichweit insgesamt neun AGM-Standorte übernehmen. Die Wettbewerbsbehörde genehmigte aber nur für sieben Standorte eine langfristige Übernahme.
Neben Bludenz durfte METRO auch in Klagenfurt einen AGM-Großmarkt nur mit Auflagen vorübergehend, aber nicht langfristig, übernehmen. Vor der Übernahme war bekannt geworden, dass ADEG seine AGM-Großmärkte in Lauterach und Hohenems schließen werde, der in Bludenz ging eben vorläufig an METRO.
Mit Kartell-Entscheidung wird zeitnah gerechnet
Der CEO von METRO Österreich, Xavier Plotitza, erklärte in der Aussendung, METRO habe „Wort gehalten“ und alle Mitarbeitenden des AGM-Großmarktes Bludenz vorerst beschäftigt. „In unserem Fokus für den, bis zur Übergabe, erfolgsorientiert geführten Standort steht besonders die Arbeitsplatzsicherung und wir haben uns sehr darum bemüht, rasch einen geeigneten Käufer zu gewinnen.“
Nun laufe die vom Kartellgericht auferlegte Prüfung auf Erfüllung aller Vorgaben des Auflagenpakets, insbesondere auf „Geeignetheit“ des Käufers. Mit einer Entscheidung diesbezüglich werde „zeitnah“ gerechnet.
METRO betreibt 21 Großmärkte in Österreich
METRO Cash & Carry betreibt in Österreich derzeit 21 Großmärkte – 12 unter der Marke METRO und 9 unter der Marke AGM. Sitz der Österreich-Zentrale und der Geschäftsführung ist in Wien-Vösendorf, wo 1971 nicht nur der erste METRO Großmarkt Österreichs, sondern auch der erste außerhalb von Deutschland eröffnet wurde. Im Geschäftsjahr 2020/21 erwirtschaftete METRO Österreich 726 Mio. Euro Umsatz. Weltweit ist METRO in über 30 Ländern aktiv und beschäftigt mehr als 95.000 Mitarbeiter.