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Verkehr

Petition gegen Fußgängerzone in Bregenz

Seit Ende Juni hat Bregenz eine erweiterte Fußgängerzone. Diese wird von vielen begrüßt, es wird aber auch heftig darüber diskutiert. Jetzt liegt eine Petition auf, mit der Anrainer und Geschäftsleute gegen die Einfahrtsbestimmungen mobil machen. Gefordert wird eine teilweise Umwandlung in eine Begegnungszone.

Die Petition liegt seit Mittwoch in vielen Geschäften in der Bregenzer Innenstadt auf. Geschäftsleute und Anrainer kritisieren, dass es nicht mehr erlaubt ist, über die Römerstraße und die Kirchstraße ab- und zuzufahren.

„Oberstadt vom Stadtzentrum abgeschnitten“

„Wir möchten, dass es wieder Begegnungszone wird, das hat problemlos funktioniert. Jetzt sind über 800 Leute in der Oberstadt und in den angrenzenden Bereichen oberhalb der Kirchstraße praktisch von der Zufahrt in die Stadt abgeschnitten“, sagt Günther Vogel, Bewohner der Oberstadt und Petitions-Mitorganisator. Er kritisiert, dass man in die Planung der Fußgängerzone nicht eingebunden war.

Den Bewohnern im Bereich der Oberstadt bleibe derzeit nur die viel längere Umfahrung über enge Gassen im Bereich Landeskrankenhaus und dem Nadelöhr Schlossbergstraße. Und dort komme es zu gefährlichen Situationen. Die enge Straße sei für mehr Verkehr einfach nicht ausgelegt, so die Kritiker.

Bregenz: Kritik an Fußgängerzone

Seit der Erweiterung der Fußgängerzone in Bregenz im Juni reißen die Debatten um das Thema nicht ab. Nun wurde eine Petition gegen die eingeschränkten Einfahrts-Bestimmungen gestartet. Eine teilweise Umwandlung in eine Begegnungs-Zone wird dabei gefordert.

Zufahrt für Geschäfte erschwert

Kritik kommt auch von Geschäftsleuten in der Innenstadt: Die Zulieferungen zu den Geschäften in der Fußgängerzone sind nur zu den Randzeiten erlaubt. Zulieferungen für die Apotheken in der Fußgängerzone sind zwar rund um die Uhr möglich. Problematisch sei aber, dass die Erreichbarkeit für die Kunden erschwert wurde. Apotheker und Petitions-Mitorganisator Werner Braun fordert, dass nachts und am Wochenende die Zufahrt zur Apotheke möglich ist.

Kundenparkplätze „wertlos“

Betroffen sind auch an die 100 Parkplatz- und Garagenbesitzer. Für 315 Euro gibt es eine Zufahrtsbewilligung, die aber nur für ein zugewiesenes Fahrzeug gilt. Kundenparkplätze seien somit eigentlich wertlos, sagt Steuerberater Alexander Schiller. Das sei ein riesiger Serviceverlust.

Stadt will weniger Verkehr

Die Petition wird Ende August dem Bürgermeister überreicht, dann hoffen die Unterstützer auf Lösungen und eine Einigung mit der Stadt. Im Rathaus heißt es, man sei mitten im Umgestaltungsprozess, noch sei es zu früh, klare Aussagen zu treffen.

Dass die Bürger der Oberstadt durch die neue Verkehrsführung abgeschnitten wären, sieht Vizebürgermeisterin Sandra Schoch (Grüne) nicht ganz so dramatisch. Natürlich müsse man sich umgewöhnen, aber das Ganze sei auch eine Lenkungsmaßnahme, um den Verkehr zu reduzieren. Es gelte viele Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen, so Schoch. Es gehe natürlich auch um die Unternehmerinnen und Unternehmer, aber es gehe „vor allem um die Menschen, dass sie sich den öffentlichen Raum wieder erobern“.