Rechtsextremismus und islamischer Radikalismus – das sind die Formen von Extremismus, die über die Jahre hinweg immer wieder Sorgen bereiten. Zusätzlich waren seit Beginn der Coronavirus-Pandemie Gruppen zu beobachten, die die Grundwerte einer demokratischen Gesellschaft nicht teilen.
Flucht in scheinbar Sicherheit gebende Ideologien
Der Jahresbericht des ifs nimmt da kein Blatt vor den Mund: Vor allem im Umfeld der sogenannten Coronaleugner gebe es immer öfter Erwachsene, und da insbesondere auch ältere Personen, die in Kontakt mit radikalem Gedankengut und auch Verschwörungstheorien kommen. Eine Flucht in radikale, scheinbar Sicherheit gebende Ideologien sei das, heißt es beim ifs.
Nicole Kaufmann von der ifs-Extremismusprävention betont, dass hier nur der Dialog helfe. Man müsse auf die Menschen zugehen, die in Zusammenhang mit dem Coronavirus über die politischen Ränder hinaus abdriften würden, man müsse sie ernstnehmen, mit ihnen sprechen.
Rechtsextremismus: Symbole per Whatsapp
In Sachen Rechtsextremismus werden vor allem junge Menschen vom ifs beraten. Laut Kaufmann schicken auch Schüler Fotos mit einschlägigen Symbolen in Whatsapp-Gruppen weiter – ohne zu wissen, was die Folgen sein können. „Da ist gleich ein Geschworenengericht zuständig bei Verstößen gegen das Verbotsgesetz“, so Kaufmann.
Da gelte es, den Jugendlichen klarzumachen: Wenn ihr den Hitlergruß und dergleichen postet, dann landet ihr mitunter vor acht Geschworenen und drei Berufsrichtern. Da würden die meisten damit aufhören, sagt Kaufmann.
Externe Hilfe in Sachen islamischer Theologie
Eine weitere Rolle in der Extremismusprävention des ifs spielt der islamische Radikalismus. Da geht es laut Kaufmann meist um junge Muslime, oftmals mit einer verdrehten Auffassung ihrer Religion. In solchen Fällen holt sich das ifs dann Unterstützung von außen, von Einrichtungen, die sich mit islamischer Theologie gut auskennen.