Die Grundwasserspiegel in Vorarlberg sind laut Metzler in vielen Regionen auf einem Tiefststand. Ein Grund dafür sieht Metzler in den vielen versiegelten Flächen in Vorarlberg. Durch die Versiegelung kommt das Regenwasser nicht mehr dem natürlichen Kreislauf zugute, sondern wird rasch abgeleitet und das Grundwasser sinkt, so Metzler.
In Zukunft müsse auch darüber nachgedacht werden, welche Flächen wieder entsiegelt werden können. Zwei schöne Beispiele gebe es in Lustenau: Dort wurden bei der Mittelschule im Zentrum und bei der Volksschule beim Rathaus zwei Flächen entsiegelt und zu Begegnungszonen umgestaltet.

Die Grünen fordern außerdem einen Ökofonds, Förderprogramme für Entsiegelungen und die Überarbeitung der Landesraumpläne bei Einkaufszentren. Hier geht es vor allem um versiegelte Parkplatzflächen.
8.000 Quadratmeter Boden wird täglich verbraucht
Im langjährigen Schnitt wurden laut den Grünen in Vorarlberg jeden Tag rund 8.000 Quadratmeter intakter Boden verbraucht. Ein großer Teil der neu in Anspruch genommenen Fläche wurden dabei versiegelt, also mit einer luft- und wasserundurchlässigen Schicht abgedeckt.
Durch diese Versiegelung kann Regenwasser nicht mehr versickern, der Gasaustausch des Bodens mit der Atmosphäre wird verhindert und das Leben im Boden stirbt ab, heißt es in einer Aussendung der Grünen. Wo kein Regenwasser versickert, kann auch keines verdunsten. In Siedlungsräumen mit hohen Versiegelungsraten führt dies zum Anstieg der lokalen Temperaturen, zur Veränderung des Mikroklimas und zur Entstehung von Hitzeinseln. Für eine erhöhte Lebensqualität fordern die Grünen, dass aus Hitzeinseln wieder kühlende „grüne Inseln“ entstehen – hier zähle jeder Quadratmeter.
Entsiegelung auch im privaten Bereich
Auch Walter Fitz vom Büro "Boden Land Wasser“ ist für Entsiegeln. Und das gelte nicht nur für die Parkplätze bei Einkaufszentren, sondern auch im privaten Bereich könne man zum Beispiel Platten im Garten durch Rindenmulch ersetzen.
Bodenexperte zum Entsiegelung von Flächen
Bodenexperte Walter Fitz, vom Ingenieurbüro „Boden Land Wasser“, ist zu Gast im Studio und spricht über die Entsiegelung von Flächen. Entsiegeln statt Versiegeln ist die Devise der Grünen in Vorarlberg: Am tiefen Grundwasserspiegel sehe man, wie wichtig es sei, versiegelte Flächen wieder aufzubrechen.
Offener Boden minimiert Hochwasserrisiko
Mit dem Klimawandel und den damit steigenden Temperaturen werden zudem vermehrt Starkregenereignisse erwartet. Ein Hektar funktioneller Boden speichert bis zu 2.000 Kubikmeter Wasser und gibt es verzögert an Bäche und Flüsse ab. Jeder Tropfen Wasser, der nicht versickert oder verdunstet, muss über das öffentliche Kanalisationssystem abgeleitet werden. Kommt dieses an seine Grenzen, steigt das Risiko örtlicher Überschwemmungen. Ein offener Boden mindert somit das Hochwasserrisiko.