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APA/BARBARA GINDL
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Chronik

Mehr Drogen- als Alkolenker in Vorarlberg

Am vergangenen Wochenende sind rund um das Szene Openair in Lustenau 21 Lenker aus dem Verkehr gezogen worden, die unter Drogen-Einfluss standen. Seit Längerem fällt bei solchen Schwerpunktkontrollen auf, dass mehr Drogen- als Alkolenker unterwegs sind.

Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres hat die Polizei in Vorarlberg bereits 200 Drogenlenker aus dem Verkehr gezogen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 150. Verkehrsexperten gehen bundesweit noch von viel höheren Zahlen aus.

Große Dunkelziffer bei Drogenlenkern

„Vor einem Jahr waren rund 6.000 Anzeigen aufgrund von Drogen am Steuer gegeben. Wir wissen aber, dass die Zahl natürlich in den letzten Jahren extrem gestiegen ist und es gibt eine riesige Dunkelziffer. Es fahren im Jahr rund 200.000 Personen unter Einfluss von Drogen am Steuer in Österreich“, berichtet Martin Pfanner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Professionalisierung in den letzten Jahren

Dennoch werden immer mehr Drogenlenker aus dem Verkehr gezogen, denn die Verkehrspolizei hat personell aufgerüstet und viel in Weiterbildung investiert: „Wir haben die letzten Jahre genutzt, um uns zu professionalisieren“, bestätigt Rudolf Salzgeber, Leiter der Verkehrspolizei Vorarlberg. Man habe viele Beamte im Land, die ein gutes Auge hätten und bestens geschult seien.

Immer mehr Drogenlenker unterwegs

Rund um das Szene Openair in Lustenau haben die Polizei und Zollbeamte im Großraum Lustenau Kontrollen durchgeführt. Ein Probeführerschein-Besitzer raste über die A14, ein anderer saß mit Kokain im Blut hinter dem Steuer. Generell fällt auf, dass mehr Drogen- als Alkohollenker unterwegs sind.

Kontrollen: Anwesenheit von Ärzten als Vorteil

Die meisten Drogenlenker werden aber nach wie vor bei Schwerpunktkontrollen erwischt. „Bei Schwerpunktkontrollen haben wir den Vorteil, dass wir dort Ärzte dabei haben. Das vereinfacht die Amtshandlung“, erklärt Salzgeber. Man versuche dennoch rund um die Uhr auch bei Einzelkontrollen, Lenker aus dem Verkehr zu ziehen.

Oft scheitere das allerdings daran, dass es in ganz Österreich generell zu wenig Schnelltestgeräte gebe und immer ein Amtsarzt anwesend sein muss, der die Fahruntauglichkeit feststellt. Die Verkehrsexperten fordern daher, dass jeder Polizist die Möglichkeit haben sollte, einen solchen Test mitzuführen. Doch leider stehe für die Vorarlberger Polizei nur eine Handvoll Geräte zur Verfügung, bedauert Pfanner.