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Verkehr

A14: Wieder mehr Lkw-Verkehr als vor Corona

Im ersten Halbjahr war die A14 bei Wolfurt-Lauterach der Autobahnabschnitt mit dem meisten Pkw- und dem meisten Lkw-Verkehr in Vorarlberg. Das zeigt eine aktuelle Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der ASFINAG. Während auf der A14 und S16 weniger Autos fahren als vor der Pandemie, ist die Lkw-Belastung bereits höher.

Rund 10,6 Millionen Autos wurden im ersten Halbjahr auf der A14 bei Wolfurt-Lauterach gezählt, so viele wie nirgendwo anders in Vorarlberg. Bei Götzis fuhren nur 6,75 Millionen Autos, das waren um 1,2 Millionen mehr als im ersten Halbjahr 2021, als es im Jänner einen Lockdown gab, aber um fast 600.000 weniger als vor der Pandemie im ersten Halbjahr 2019.

Unternehmen können Verkehr verringern

Bei neun von zehn Autobahnzählstellen in Österreich waren weniger Autos unterwegs als im ersten Halbjahr 2019. „Der hohe Spritpreis wirkt dämpfend, auch Homeoffice wird heute stärker genutzt als vor der Pandemie“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Vor allem in den Ballungsräumen ist die Verkehrsbelastung auf den Autobahnen hoch. „Betriebe und Unternehmen können einen großen Beitrag zur Verringerung der Verkehrsprobleme leisten, indem sie Mobilitätsmanagement umsetzen. Konkret heißt das, beispielsweise den Beschäftigten Öffi-Jobtickets und Jobräder anzubieten und Anreize für Fahrgemeinschaften zu setzen. Auch weniger Firmenwagen fürs Management ist eine Maßnahme, die Kosten spart und Autofahrten reduziert“, betont Schwendinger.

Güterverkehr: Österreich könnte bei der Schweiz abschauen

Der Lkw-Verkehr liegt auf der A14 und der S16 bereits über dem Vor-CoV-Niveau. Die meisten Lkw rollten in Vorarlberg im ersten Halbjahr 2022 ebenfalls auf der A14 bei Wolfurt-Lauterach mit rund 900.000, durch den Pfändertunnel waren 820.000 Lkw unterwegs und bei Feldkirch rund 610.000. Auf der S16 fuhren im ersten Halbjahr bei Außerbraz rund 290.000 Lkw, berichtet der VCÖ.

„Auch beim Güterverkehr ist auf mehreren Ebenen anzusetzen und dabei kann Österreich von der Schweiz lernen. Zum einen ist die Einhaltung des Tempolimits, und das beträgt für Lkw 80 km/h, verstärkt zu kontrollieren und zwar wie in der Schweiz ohne großzügige Toleranzgrenzen. Zum zweiten sind Güter verstärkt auf die Bahn zu verlagern. Eine zentrale Rolle spielen dabei Gleisanschlüsse für Betriebe, die bahnaffine Güter produzieren oder benötigen“, so Schwendinger.

90 Prozent Autos auf der A14 unterwegs

Trotz zunehmenden Lkw-Verkehr sind österreichweit aber auf den Autobahnen und Schnellstraßen um ein Vielfaches mehr Autos als Lkw unterwegs. Auf vielen Autobahnen in Österreich liegt der Pkw-Anteil bei über 80 oder so wie auf der A14 und S16 bei über 90 Prozent. „Österreichweit Tempo 100 statt 130 würde in der aktuellen Energiekrise Spritverbrauch und Spritkosten reduzieren, und auch den CO2-Ausstoß, den Verkehrslärm und das Unfallrisiko senken“, sagt Schwendinger.