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Bernd Hofmeister
Bernd Hofmeister
Wetter

Wetterextreme: Warnhinweise aufs Handy

Die Extremwetter-Ereignisse in Österreich, aber auch in Vorarlberg nehmen immer weiter zu. Deshalb arbeiten Bund und Länder an einem neuen Warnsystem, durch das alle, die sich im betroffenen Gebiet aufhalten, eine Warnung auf ihr Handy bekommen.

Bei Extremwetter-Ereignissen stellt sich immer wieder die Frage, wie man die Menschen im betroffenen Gebiet am besten warnt und informiert. Bund und Länder arbeiten derzeit an einem neuen Warnsystem, dem sogenannten Projekt „alert.at“. Dabei sollen alle Menschen, die sich im betroffenen Gebiet aufhalten, eine cell-broadcast-Meldung auf ihr Handy bekommen. Die cell-broadcast-Meldung ist vergleichbar mit einem SMS, sie erscheint auf dem Display des Handys. Extra einstellen muss man dafür am Handy nichts. Das einzige was benötigt wird ist Handyempfang.

Warnungen können für bestimmte Zeit aktiviert werden

In Vorarlberg ist die Landeswarnzentrale für das Ausschicken dieser Meldungen zuständig. Wenn sie so eine Warnung für ein bestimmtes Gebiet ausschickt, bekommen alle Handys, die sich in dem betroffenen Gebiet befinden, eine Benachrichtigung. Die Meldung kann auch für eine bestimmte Zeit aktiviert werden, erklärt Philipp Bachmann, der technische Koordinator der Landeswarnzentrale. Wenn die Meldung zum Beispiel von 10.00 bis 11.00 Uhr aktiviert ist, bekommen auch jene Menschen die Warnung, die erst um 10.30 Uhr in das betroffene Gebiet kommen.

Vorteil: Auch Urlauber bekommen die Warnung

Ein bisher bekanntes Warnsystem ist die Katwarn-App. Das „alert.at“-Projekt ist dem sehr ähnlich, nur dass es mehr Menschen erreicht. Bei der Katwarn-App bekommen nur diejenigen eine Meldung, die die App auf ihrem Smartphone haben. Beim neuen System kommt die Meldung auf jedes Handy. Ein weiterer Unterschied ist, dass Katwarn mit GPS arbeitet und das neue System über die Handymasten läuft. Dadurch werden alle Menschen erreicht, die mit einem Handymasten im betroffenen Gebiet verbunden sind, also auch Urlauber.

Lawinen, Muren und gefährliche Brände

Das neue Warnsystem ist für Extremwetter-Ereignisse vorgesehen. Bachmann kann sich aber gut vorstellen, dass man im Winter ab Lawinenwarnstufe 4 eine Warnung verschickt. Auch bei einem Brand einer Firma, die mit Chemikalien arbeitet, eignet sich die Warnmeldung gut, um die Bevölkerung schnell zu erreichen, sagt die Landeswarnzentrale.

Derzeit wird erst an der Verordnung gearbeitet, die ersten Warnmeldungen sollen nächstes Jahr ausgeschickt werden können, heißt es von der Landeswarnzentrale.