Grundstück, auf dem sich Amazon ansiedeln könnte
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Wirtschaft

Grundstücke: „Bauen auf einer Ebene hat ausgedient“

Den Vorarlberger Betrieben geht der Platz aus. Laut der Standortgesellschaft des Landes (Wisto) ist es äußerst schwierig, Grundstücke in Vorarlberg zu finden. Für die Initiative „V³ vau hoch drei“ hat Bauen auf einer Ebene sowieso ausgedient.

Die Zahl der Anfragen bei Wisto zeigt, dass viele Unternehmen auf der Suche nach Grundstücken sind. „Wir reden hier von 30 bis 50 Fällen pro Jahr, für die wir stellvertretend tätig werden und für die wir dann mit den entsprechenden Immobilienanbietern in Austausch gehen und Erweiterungsflächen suchen. Es ist grundsätzlich nicht einfach, im Moment solche Erweiterungsflächen zu finden“, sagt Wisto-Chef Jimmy Heinzl.

Leerstand von Betriebsgebäuden überprüfen

Die Initiative „V³ vau hoch drei“ beschäftigt sich seit Jahren mit der Grundstückssituation im Land. Josef Mathis von „V³ vau hoch drei“ hat einige Vorschläge parat, wie den Unternehmen geholfen werden könnte. Als erste Maßnahme würde Mathis den Leerstand von Betriebsgebäuden überprüfen und dann gemeinsam mit Städten und Gemeinden nach Lösungen suchen, um größere Areale zu erschließen. „Insgesamt ist der Grundstücksmarkt schon sehr angespannt. Besonders deswegen, weil viel Bauland vorhanden ist, es aber nicht zur Verfügung steht“, sagt Mathis.

Mathis fordert Infrastrukturabgabe

Das Hauptanliegen von „V³ vau hoch drei“ ist eine Infrastrukturabgabe für unbebaute Grundstücke – wie in der Schweiz. Mathis fordert eine sachliche Diskussion darüber. „Die Diskussion darüber ist in Vorarlberg schwierig, weil man bei solchen Vorschlägen dann immer als Enteigner oder Kommunist bezeichnet wird“, meint Mathis dazu.

Die Firma Grass fordert, dass die Bauvorschriften gelockert werden, damit man mehr in die Höhe bauen kann. Mathis kann diesem Vorschlag etwas abgewinnen. „Die Vorstellung, dass man alles auf einer Ebene hat, ist wahrscheinlich längst überholt, weil der Grund so knapp ist. Ich denke da braucht man Hirnschmalz und guten Willen von der Politik und den Unternehmen“, sagt Mathis.

Einige Unternehmen haben große Immobilienbestände

Dass das Thema heikel ist, zeigt, dass nicht alle angefragten Unternehmen dazu etwas sagen wollten. Schließlich gibt es unter den Firmen auch solche, die Grundstücke als Geldanlage horten. Durch die neue Gesetzgebung ist das nur noch sehr eingeschränkt möglich, denn jetzt besteht bei einem Liegenschaftskauf ein Bauzwang, erklärt Heinzl. In der Vergangenheit war es aber möglich und es gebe tatsächlich noch große Immobilienbestände einzelner Unternehmen.