Eckhard Schneider
Kunsthaus Bregenz
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Chronik

Ehemaliger KUB-Direktor Eckhard Schneider verstorben

Das Kunsthaus Bregenz (KUB) trauert um seinen früheren Direktor Eckhard Schneider. Der 1943 geborene Deutsche, der die Kunstinstitution am Bodensee zwischen 2000 und 2008 geleitet hat, ist nur wenige Tage nach dem 25-Jahr-Jubiläum des KUB (17. Juli) verstorben, informierte das Kunsthaus am Dienstag.

Schneider habe für viele der bekanntesten KUB-Ausstellungen verantwortlich gezeichnet, wurde betont. Besonders hervorgehoben wurden die Ausstellungen von Louise Bourgeois, Olafur Eliasson, Anish Kapoor und Jeff Koons. „Viele der Ausstellungen, die Eckhard Schneider mit dem Team des Kunsthaus Bregenz verwirklicht hat, zählen mittlerweile zur Kunstgeschichte der neueren Zeit“, stellte der aktuelle KUB-Direktor Thomas D. Trummer fest.

Beinahe alle seiner Ausstellungen Eigenproduktionen

Beinahe alle der 44 Ausstellungen, die Schneider in Bregenz realisierte, seien Eigenproduktionen gewesen, die meisten davon Neuproduktionen. Mit seinem Programm habe Schneider die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers Edelbert Köb fortgesetzt und das Kunsthaus Bregenz auf einen neuen Standard internationaler Bedeutung gehoben. 2008 verließ Schneider den Bodensee, um die Leitung des PinchukArtCentre in Kiew zu übernehmen (bis 2015).

Ebenfalls in Schneiders Zeit als Direktor fiel die Roy-Lichtenstein-Schau im Jahr 2005, die das bisher wohl größte Aufsehen in der Geschichte des KUB erregte – allerdings nicht nur im künstlerischen Sinn. Eine damals 35-jährige Deutsche beschädigte mit einem Messer das Bild „Nudes in Mirror“ mit vier jeweils 30 Zentimeter langen Schnitten und richtete damit einen Schaden von 460.000 Euro an. Schneider war so schockiert, dass er einen Tag lang nicht für Medienvertreter zu sprechen war. Die an Schizophrenie leidende Frau wurde später in einem Prozess am Landesgericht Feldkirch in eine Anstalt eingewiesen.