Seit knapp vier Wochen befindet sich im Landeskrankenhaus Hohenems die Koordinationsstelle für „Post-Covid“-Erkrankte. „Post-Covid“-Symptome treten erst drei Monate nach einer CoV-Infektion auf. Im Gegensatz dazu treten „Long-Covid“-Symptome in den ersten drei Monaten nach einer Infektion auf. „Etwa jeder vierzigste CoV-Patient ist mit Post-Covid-Symptomen behaftet“, sagt Peter Cerkl, der ärztliche Leiter der „Post-Covid“-Koordinationsstelle. Inzwischen sind über 60 mögliche Symptome bekannt. Dazu zählen Husten, Atemnot und Konzentrationsschwierigkeiten.
Koordinationsstelle für Post-Covid
Wenn jemand auch Monate nach einer Covid-Infektion unter Beschwerden leidet, spricht man von einem „Post-Covid-Syndrom“. Seit Anfang Juli gibt es für Betroffene eine eigene Koordinationsstelle in Vorarlberg.
Koordinationsstellt nur für Härtefälle
Erste Anlaufstelle beim Verdacht auf „Post-Covid“ sind Haus- und Fachärzte. Erst wenn sie an ihre Grenzen stoßen, erfolgt eine Zuweisung an die Koordinationsstelle in Hohenems. „Der Sinn der Koordinationsstelle ist der, dass Patienten, die als Post-Covid-Patienten noch eine höhergradige Leistungseinschränkung haben, sich bei mir vorstellen können. Hier wird versucht, das wichtigste Leitsymptom herauszufinden, um den Patienten dann von der entsprechenden Fachabteilung nochmals untersuchen zu lassen. Dann wird ein für ihn passendes Rehabilitationsprogramm zusammengestellt“, erklärt Cerkl.
Kritik kommt von der FPÖ
Die FPÖ ortet aber bereits Mängel. Durch die zuvor nötigen Abklärungen im niedergelassenen Bereich vergehe viel Zeit. Und selbst wenn dann die Diagnose steht, gebe es lange Wartezeiten. „Die Wartezeiten zur Behandlung im LKH Hohenems betragen nach Beendigung der Diagnose im niedergelassenen Bereich laut Auskunft von Betroffenen derzeit bis zu 6 Wochen und länger“, schreibt der Gesundheitssprecher der Vorarlberger FPÖ, Hubert Kinz.
Dass man nach einer Überweisung vom Hausarzt lange auf einen Termin bei der Koordinationsstelle wartet, ist Primar Cerkl hingegen nicht bekannt. „Das kann ich so nicht nachvollziehen, wir haben hier ausreichend Termine. Ich denke die Wartezeit ergibt sich eher daraus, dass zuerst alle Befunde vorliegen müssen, bis die Patienten an die Koordinationsstelle zugewiesen werden können“, sagt Cerkl.
Bescheidene Therapiemöglichkeiten
So oder so müssen sich Patientinnen und Patienten darauf einstellen, mitunter noch lange mit den Symptomen leben zu müssen. Die Therapiemöglichkeiten bisher sind bescheiden. „Eine spezifische Behandlung gibt es nicht. Wir haben keine Tabletten oder Infusionen die helfen. Man muss sich darauf einstellen, dass das nicht von heute auf morgen weg geht“, meint Cerkl.