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Wirtschaft

4-Tage-Woche bei der Golmerbahn

Vier Tage arbeiten, drei Tage frei – bei gleichem Lohn. Dieses Arbeitszeit-Modell verbreitet sich derzeit immer mehr, viele Betriebe versuchen neue Mitarbeiter anzulocken. Ob es klappt, probiert man jetzt auch bei der Golmerbahn aus.

Während der CoV-Pandemie haben sich viele Arbeitskräfte unter anderem aus dem Tourismus in anderen Branchen einen Job gesucht. Die Vier-Tage-Woche soll Arbeiten im Tourismus attraktiver machen – auch für das Stamm-Personal. Immer mehr Firmen und Betriebe setzen auf das Modell. Ob es klappt, probiert man auch bei der Golmerbahn derzeit aus.

Seit Mai läuft das neue Arbeitszeitmodell bei der Golmerbahn in Vandans und das erste Zwischenresümee fällt vielversprechend aus. Judith Grass, Geschäftsführerin des Golm Silvretta, Lünersee Tourismus bekommt nur positives Feedback: „Besonders hervorgehoben wird das lange Wochenende, für mehr Freizeit oder auch für berufliche Tätigkeiten wie Landwirte und Förster.“ Man gehe motivierter Arbeiten, da man auch die Freizeit besser ausnützen könne, so die Golmerbahn.

Attraktive Arbeitszeiten für erfolgreiche Personalsuche

Bei der Dienstplanerstellung sei allerdings Flexibilität gefragt. Man fange ein bisschen früher an und arbeite ein wenig länger, so komme man auf die Monatsstunden. Man habe aber nicht jede Woche vier Tage.

Attraktive Arbeitszeiten können für eine erfolgreiche Personalsuche ein entscheidender Faktor sein, so Grass: „Es ist schon ein Zuckerl. Aber wir schauen auch, dass wir Ganzjahresbeschäftigungen ausbauen können und was wir unseren Mitarbeiter zusätzlich anbieten können, was uns von anderen Unternehmen abhebt.“ Man merke, dass hier auch einiges von den Mitarbeitern zurückkomme.

Im Herbst wird jedenfalls bei der Golmerbahn Bilanz gezogen, wie es mit der 4-Tage-Woche weitergeht und ob das Arbeitszeitmodell vielleicht auf andere Bergbahnen der Tourismusgesellschaft Golm-Silvretta-Lünersee ausgedehnt wird.

Vozeigebeispiele „Die Koje“ und „Haberkorn“

Bei der Firma „Die Koje“ in Bludenz arbeiten bereits seit fast zwei Jahren alle 25 Mitarbeiter der Firma 37 Stunden in einer Vier-Tage-Woche. Das hat mehrere Gründe, wie das Thema CO2 und Nachhaltigkeit, da am Freitag die Produktion nicht mehr beheizt wird. Zudem könne man so deutlich mehr Arbeitnehmer vom eigenen Unternehmen überzeugen. Noch ein Vorteil laut dem Geschäftsführer sind weniger Krankenstände und mehr Ausgeglichenheit.

Auch die Firma „Haberkorn“ in Wolfurt setzt nach einem Pilotversuch seit eineinhalb Jahren in der Logistik freiwillig auf die Vier-Tage-Woche. Hier bleiben 38 Stunden pro Woche erhalten und werden auf vier Tage aufgeteilt – der freie Tag wechselt pro Woche. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten, heißt es von der Firma, da so auch die Betriebszeiten ausgeweitet werden können.