Stadttunnel Feldkirch
Land Vorarlberg
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Verkehr

Nächster Schritt für Stadttunnel Feldkirch

Die Landesregierung hat einen nächsten großen Schritt zum Bau des Stadttunnels Feldkirch gesetzt. Sie beschloss die Ausschreibung der Hauptarbeiten des Großprojekts. Die Kosten werden nun mit rund 300 Mio. Euro beziffert, bisher war man von 260 bis 275 Mio. Euro ausgegangen.

Man liege mit den Arbeiten im Plan und gehe davon aus, dass das Projekt fristgerecht fertig werde, so die Landesregierung gegenüber der APA. Die Ausschreibung des Haupttunnels soll Ende 2022/ Anfang 2023 erfolgen, der Baustart Ende 2023/ Anfang 2024. Mit Vorarbeiten, etwa Erkundungsstollen, neuen Radwegverbindungen und der Errichtung von Lärmschutzwänden, wurde bereits begonnen.

Dem UVP-Bescheid zufolge muss der Tunnel bis spätestens 2030 gebaut sein. Das Großprojekt aus vier Tunnelästen, die in einem unterirdischen Kreisverkehr verbunden sind, soll die sogenannte „Bärenkreuzung“ (täglich 40.000 bis 50.000 Kraftfahrzeuge) sowie zwei Grenzübergänge entlasten.

Derzeit werden rund 300 Mio. Euro kalkuliert

Die Landesregierung nannte für den Stadttunnel ursprünglich Gesamtkosten von 260 Mio. Euro. Den Löwenanteil trägt das Land, der Bund steuert 40 Mio. Euro bei, die Stadt Feldkirch 12 Mio. Euro. Seit längerem gilt als klar, dass diese Kostenschätzung nicht halten wird. Seitens des Landes gehe man derzeit von rund 300 Mio. Euro Gesamtkosten aus, darin seien also auch alle Vorarbeiten enthalten, bestätigte das Büro des zuständigen Landesrates Marco Tittler (ÖVP) der APA vorliegende Informationen. Ob es dabei bleibe, sei derzeit schwer abschätzbar, hieß es.

Die Bauarbeiten beim Portal Felsenau für den Stadttunnel Feldkirch.
ORF
Arbeiten am Stadttunnel

Nur ÖVP-Regierungsmitglieder stimmten dafür

Beim bei der Regierungssitzung am Dienstag gefassten Beschluss waren nur die ÖVP-Regierungsmitglieder dafür, die Grünen stimmten nicht mit. Schon als die Landesregierung im Dezember 2020 für die Vorarbeiten 23 Mio. Euro freigab, stimmten die grünen Regierungsvertreter dagegen.

Der Stadttunnel ist auch in Teilen der Bevölkerung aus ökologischen und ökonomischen Gründen umstritten. Nach einem in erster Instanz 2015 erteilten UVP-Bescheid dauerte es nach mehreren Einsprüchen bis Juni 2019, bis ein entsprechender UVP-Bescheid vorlag. Projektgegner beschritten in der Folge vergeblich den außerordentlichen Rechtsweg an die Höchstgerichte. Befürworter sehen in dem Bauvorhaben die Lösung für die Verkehrs-, Luft- und Lärmbelastung in Feldkirch, die Gegner bezweifeln das und verlangen eine Evaluierung.