Ein Retter zwängt sich durch einen engen Höhlenspalt
Kantonspolizei St. Gallen
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Chronik

Höhlenforscher nach zwei Tagen gerettet

Am Schweizer Altmann bei Wildhaus, nahe der Grenze zu Vorarlberg und Liechtenstein ist am Montag ein Höhlenforscher in einer Höhle von einem Stein getroffen worden. Erst nach einer zweitägigen, aufwändigen und schwierigen Rettungsaktion konnten der Mann und ein verletzter Retter ins Spital gebracht werden, so die Kantonspolizei St.Gallen.

Drei erfahrene Höhlenforschende stiegen am Montagvormittag in eine Höhle unterhalb des Altmanns auf rund 2.000 Metern über Meer ein. Der Eingang zu der Höhle befindet sich westlich der Zwinglipasshütte, etwa 14 Kilometer Luftlinie von der Vorarlberger Grenze bei Feldkirch.

Felssturz verletzte Mann an der Hüfte

Laut Kantonspolizei St.Gallen löste sich nach dem Mittag in der Höhle ein Felsbrocken und traf einen 40-jährigen Mann, der dabei an der Hüfte verletzt wurde. Während ein Kollege bei ihm in der Tiefe von rund 50 Metern verblieb, alarmierte eine weitere Kollegin die schweizerische Rettungsflugwacht Rega. In mehreren Helikopterrotationen wurden Retter und Material auf den Berg geflogen.

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Rettungsgerät am Höhleneingang
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Die Retter brauchten zwei Tage, um den verletzten Mann aus der Höhle zu bringen
Der  Höhlenforscher wurde in einer Tiefe von 50 Metern von einem Stein getroffen und konnte nicht mehr an die Oberfläche aufsteigen
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Der Höhlenforscher wurde in einer Tiefe von 50 Metern von einem Stein getroffen und konnte nicht mehr an die Oberfläche aufsteigen
An der Oberfläche mussten sich die Retter vor der sengenden Sonne schützen
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An der Oberfläche mussten sich die Retter vor der sengenden Sonne schützen
Die Höhle liegt westlich der Zwinglipasshütte unterhalb des Altmanns
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Die Höhle liegt westlich der Zwinglipasshütte unterhalb des Altmanns IPTC
Ein Retter zwängt sich durch einen engen Höhlenspalt
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Ein Retter zwängt sich durch einen engen Höhlenspalt. Die Höhle ist stellenweise schwer zu „befahren“, wie es in der Fachsprache der Speläologen heißt

Sprengung notwendig zur Bergung

Die Bergung war aufgrund der engen Platzverhältnisse schwierig: Um den Verletzten bergen zu können, musste zunächst Felsmaterial abgesprengt werden. Nach zwei Tagen und Nächten konnte der Verletzte schließlich am späten Mittwochnachmittag von den Höhlenrettern des Speleo-Secours (Höhlenrettung Schweiz) mit einer Spezialtrage aus der Höhle geborgen werden.

Auch ein Retter wurde verletzt

Der Verletzte wurde während der ganzen Aktion stets von medizinischen Fachpersonen der Höhlenrettung betreut. Allerdings wurde ein an der Bergung beteiligter, 58-jähriger Retter am Mittwochnachmittag ebenfalls von einem Felsbrocken getroffen. Auch er konnte nicht mehr selbständig die Höhle verlassen. Die Rega flog beide Verletzten anschließend ins Spital.

Großeinsatz für Rettungskräfte

An der Bergungsaktion beteiligten sich rund 30 Spezialisten des Speleo-Secours (Höhlenrettung) Schweiz. Zusätzlich zur Rega standen ein Polizeihelikopter und zivile Helikopter, Höhlenretter des Speleo-Secours Schweiz, medizinisches Personal und die alpine Rettung Schweiz im Einsatz. Der Unfallhergang wird durch Spezialisten der Alpinen Einsatzgruppe der Kantonspolizei St.Gallen vor Ort untersucht.