Lohndumping beim Zugpersonal
Maurice Shourot
Maurice Shourot
Wirtschaft

Lohndumping beim Zugspersonal befürchtet

In der Schweiz verdient das Zugspersonal deutlich mehr als in Österreich. Daher setzen die ÖBB bei Zügen, die von München über Vorarlberg nach Zürich fahren, ihre eigenen Lokführerinnen und Lokführer ein. Den Gewerkschaften gefällt das nicht, sie befürchten ein Lohndumping im grenzüberschreitenden Schienenverkehr.

Mit einer gemeinsamen Aktion haben Personalvertreterinnen und -vertreter aus der Schweiz und aus Vorarlberg am Dienstag auf das Thema aufmerksam gemacht. Die Gewerkschafter haben am St. Galler Bahnhof einem ÖBB-Lokführer 20 Franken überreicht. So viel beträgt nämlich der Unterschied zwischen einem Stundenlohn in Österreich und der Schweiz. Das müsse sich ändern, sagt Reinhard Stemmer, der Landesvorsitzende der Gewerkschaft vida und des ÖGB. „Wir fordern für die Kollegen, die Richtung Schweiz fahren, im Moment bis nach St. Gallen, dass das Lohnniveau angeglichen wird und unser Mann gleich viel verdient wie die Schweizer Kollegen“, so Stemmer.

ÖBB prüfen die Lohnunterschiede bereits

Das wäre auch ganz im Sinne der Schweizer Verkehrspersonal-Gewerkschaft. Denn die befürchtet, dass die günstigeren ÖBB-Lokführerinnen und -führer bei unseren Nachbarn zu schlechteren Anstellungs- und Arbeitsbedingungen führen. Gemeinsam mit seinen Kollegen fordert Stemmer die ÖBB auf, eine Lösung auszuverhandeln. Dort heißt es, dass das Thema aktuell geprüft werde.