Für das Kernstück des Bühnenbildes wurden 117 Holz- und Styroporelemente, sechs bis 17 Quadratmeter groß, in einer Montagehalle gefertigt. Sie wurden anschließend per Sondertransport vom benachbarten Lauterach nach Bregenz gebracht und auf der Seebühne wie ein Puzzle zusammengefügt. Das Blatt ist rund 33 Meter breit und 23 Meter hoch, die Oberfläche beträgt etwa 1.300 Quadratmeter. Die einzelnen Elemente sind bis zu 2.100 Kilo schwer.
300 Tonnen sollen schwerelos wirken
Hier können Sie einen Blick ins Innere der Festspielbühne blicken: Online-Röntgenblick
„Die besondere Herausforderung ist, das Papier leicht, nahezu schwerelos wirken und scheinbar auf dem Wasser schwimmen zu lassen, obwohl es tatsächlich rund 300 Tonnen wiegt“, so Technikdirektor Wolfgang Urstadt. Außerdem muss die Bühne Wind, Wetter und den Wellen des Bodensees standhalten. Dafür wurden acht spezielle Anker in den Seeboden gesetzt – natürlich unter Berücksichtigung des Gewässerschutzes.
Technische Herausforderungen barg auch das Zusammensetzen der „Puzzleteile“ ohne sichtbare Fugen und Einbau und „Verstecken“ von Scheinwerfern und 47 Lautsprechern. Aufgebaut und gestaltet wurde und wird das Kunstwerk von 14 Festspieltechnikern und 33 Firmen, überwiegend aus Vorarlberg, aber auch aus den Nachbarländern.
Japanische Landschaft und ein Papierboot
Neben der Bühne schwimmt ein überdimensionales Papierbötchen mit Maßen von elf mal sechs Metern im See. Urstadt bezeichnet den Entwurf des kanadischen Bühnenbildners Michael Levine insgesamt als ikonenhaftes Bild, „poetisch und voller Magie“. Er versprach ein „Zusammenspiel aus Skulptur, traumhaften Kostümen und Lichteffekten“. Auch mit digitalen Bühneneffekten soll gearbeitet werden. Mehr wollte Urstadt dazu vorerst nicht verraten.
Premiere am 20. Juli
Mit der Premiere von „Madame Butterfly“, das zum ersten Mal auf der Bregenzer Seebühne zu sehen sein wird, werden am 20. Juli die 76. Bregenzer Festspiele eröffnet. Regie führt Andreas Homoki, Enrique Mazzola und Yi-Chen Lin dirigieren. Es spielen die Wiener Symphoniker.