Hausoper Sibirien
APA/DIETMAR STIPLOVSEK
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Kultur

Festspiele bringen „Sibirien“ ins Haus

Die Bregenzer Festspiele bringen heuer Umberto Giordanos Oper „Sibirien“ (Siberia) ins Festspielhaus. Das 1903 an der Mailänder Scala uraufgeführte Stück wird am 21. Juli Premiere feiern und insgesamt dreimal zu sehen sein.

Giordanos Werk wurde nach der Premiere in Mailand auf der ganzen Welt aufgeführt und erzielte dabei zumindest Achtungserfolge. Das Libretto stammt von Luigi Illica. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Kurtisane Stephana, die ihrer Liebe Vassili ins sibirische Straflager folgt. Sie unternehmen einen Fluchtversuch, werden dabei aber verraten. Giordano hat seine Oper in drei Akten im Stil des Verismo gestaltet. In die Musik sind faszinierende russische Klänge von der Zarenhymne bis zum volkstümlichen Lied der Wolga-Schlepper eingebettet.

Für die Inszenierung der Oper in Bregenz zeichnet sich der aus Moskau stammende Regisseur Vasily Barkhatov verantwortlich. Er führt in die Geschichte, in deren Zentrum die Kurtisane Stephana steht, eine vierte Figur ein. Eine ältere Frau, als Kind von Russland nach Italien ausgewandert, beginnt in den 1990er-Jahren eine Reise in ihr Geburtsland, auf der Suche nach ihrer Vergangenheit und dem Grab ihrer Eltern. Sie rekonstruiere dabei die Geschehnisse, die sie bis in ein früheres Gefangenenlager führen, wie eine Archäologin, so Barkhatov.

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Hausoper Sibirien
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BREGENZER FESTSPIELE: FOTOPROBE „SIBIRIEN“
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Fotoprobe  Hausoper Sibirien
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BREGENZER FESTSPIELE: FOTOPROBE „SIBIRIEN“
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Hausoper Sibieren
karl forster
Hausoper Sibiren
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Hausoper Sibirien
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Karl Forster
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Für Barkhatov zeichnete Giordano ein sehr persönliches, künstlerisch-naives Bild von Russland. Eine Zeitebene werde über Filmeinspielungen erzählt, die vergangenen Ereignisse über das Bühnengeschehen. Sie sei fasziniert gewesen von der Art, wie Barkhatov das erzählen wollte, bekannte Intendantin Elisabeth Sobotka. „Es scheint alles auf künstlerisch sinnvolle Art zusammenzukommen. Das macht mich hoffnungsfroh für die Premiere“, erklärte sie. „Das Spannungsfeld zwischen dieser naiven Musik und dem eigentlich krassen Text – der ist ja schon fast Dostojewski – das in besonderer Weise aufgelöst wird, das macht die Wirkung aus“, so Sobotka über das Stück.

„Sibirien“ ist eine „sehr italienische Oper“

Für den musikalischen Leiter Valentin Uryupin ist „Sibirien“ trotz des Handlungsortes eine „sehr italienische Oper, vielleicht die italienischste Oper, die ich kenne“, auch wenn viele russische Andeutungen und Elemente vorkämen. Er sprach von einer faszinierenden Reise, die dem Orchester, auch hier die Wiener Symphoniker, viel abverlange. Die beiden Hauptproduktionen der Bregenzer Festspiele drehen sich übrigens nicht nur beide um Kurtisanen, sie stehen auch historisch in Verbindung: 1903 zeigte die Mailänder Scala Giordanos dreiaktiges Werk statt der verschobenen Uraufführung von „Madame Butterfly“.

Vasily Barkhatov
Mike Vilchuk
Regisseur Vasily Barkhatov

Barkhatov erstmals in Vorarlberg

Für die Inszenierung der Oper zeichnet sich der aus Moskau stammende Regisseur Vasily Barkhatov verantwortlich. Er arbeitet erstmals in Bregenz. Am Dirigentenpult steht sein Landsmann Valentin Uryupin, der die Bregenzer Hausoper bereits vor zwei Jahren dirigierte („Eugen Onegin“). Die Gestaltung des Bühnenbilds liegt bei Christian Schmidt, die Kostüme entwarf Nicole von Graevenitz.