Soziales

Sozialfonds fördert drei innovative Projekte

Mit 250.000 Euro aus den Mitteln des Vorarlberger Sozialfonds werden drei ausgewählte Projekte gefördert. Sie wurden mit einem „innovation call“ ausgewählt, bei dem Soziale Träger und Organisationen Ideen einreichen konnten, die maßgebliche Wirkung auf soziales Miteinander und Chancengerechtigkeit in der Gesellschaft entfalten können.

Für den „Innovation call #1“, den der Sozialfonds von Anfang Februar bis Ende März ausgeschrieben hatte, wurden insgesamt 40 Anträge eingereicht. „Die große Anzahl an Projektanträgen freut mich besonders, denn es zeigt, dass es in Vorarlberg ein hohes Maß an Engagement im Sozialbereich gibt“, sagte Soziallandesrätin Kathatrina Wiesflecker (Grüne) bei der Präsentation am Donnerstag in Feldkirch: „Mit der Einrichtung eines Innovationstopfs wurde ein Lernfeld für neue Ideen geschaffen“.

Chance für frische Konzepte

„Gerade in der heutigen Zeit müssen wir Erneuerung zulassen“, betonte Gemeindeverbandsvizepräsident Christian Loacker (ÖVP). Den „innovation call“ als Baustein der Sozialfondsstrategie sieht Loacker als eine kreative Möglichkeit, mit frischen Ideen und Konzepten neue Herangehensweisen an soziale Themen aufzuzeigen: „Schlussendlich geht es darum, die Wirkung der Maßnahmen zu erhöhen. Die Leistungen sollen noch besser bei jenen ankommen, die sie brauchen.“

v.l.n.r.: Caritas-Direktor Walter Schmolly, Landesrätin Katharina Wiesflecker, Lebenshilfe-Geschäftsführerin Michaela Wagner-Braito und Gemeindeverbandsvizepräsident Bürgermeister Christian Loacker
Bernd Hofmeister / VLK
Von links nach rechts: Caritas-Direktor Walter Schmolly, Landesrätin Katharina Wiesflecker, Lebenshilfe-Geschäftsführerin Michaela Wagner-Braito und Gemeindeverbandsvizepräsident Bürgermeister Christian Loacker bei der Präsentation in Feldkirch

Eine Million Euro bis 2025 für neue Projekte

Das Kuratorium des Sozialfonds hat auf Vorschlag der Auswahlkommission drei innovative Projekte mit Förderungen bedacht. Es ist geplant, Ende 2023 einen zweiten Call auszuschreiben, insgesamt steht bis Ende 2025 eine Million Euro aus dem Innovationstopf des Sozialfonds zur Verfügung.

„Inklusiv Nachhaltig im Bregenzerwald“

Die Lebenshilfe Vorarlberg wird gemeinsam mit der Regio Bregenzerwald, dem Landbus Bregenzerwald und der Bildungsdirektion für Vorarlberg das Projekt „inklusiv nachhaltig mobil im Bregenzerwald“ umsetzen. Ziel ist es, die Mobilitätskompetenzen von Menschen mit Behinderung zu stärken und gleichzeitig die Mobilitätsangebote nachhaltig zu erweitern.

Fahrgemeinschaften oder klimafreundliche Gütertransporte mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Workshops mit den Mittelschulen und bürgerschaftliches Engagement sollen damit gefördert werden. „Wir wollen MittelschülerInnen als MobilitätsassistentInnen gewinnen“, sagte Lebenshilfe-Geschäftsführerin Michaela Wagner-Braito. Ein dritter Aspekt dieses Projekts sind Kurierdienste, so werden beispielsweise Eier auf die Alpe Niedere mit öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert.

„Cool Housework CoHo*“

In Feldkirch startet ein Projekt der Caritas, das zusammen mit aks gesundheit und dem Katholischen Bildungswerk durchgeführt wird, informierte Caritas-Direktor Walter Schmolly. „Cool housework (CoHo*) – Basisalltagskompetenzen Haushalt stärken“ soll adäquate Antworten auf die Herausforderungen von (vor allem) Jungen Familien im Bereich der Haushaltsführung bieten.

Besondere Berücksichtigung neben den klassischen Haushaltsaufgaben finden dabei die Themen Gesundheit, nachhaltige Ernährung oder nachbarschaftliches Zusammenleben. Für die Vermittlung wird auf neue Plattformen wie TikTok und andere digitale Medien zurückgegriffen, die Inhalte sollen zusammen mit der Zielgruppe erarbeitet werden.

„Garten der Begegnung“

Das dritte Projekt, das aus Mitteln des Innovationstopfes gefördert wird, läuft unter dem Titel „Garten der Begegnung – sozialräumliche Nutzungsmöglichkeiten eines barrierefreien Raums“ und wird von der Caritas und der Stadt Bludenz umgesetzt.

Vorgesehen ist die Neugestaltung des Gartens der Werkstätte Bludenz, sodass ein möglichst offener, barrierefreier und inklusiver Raum entsteht, dessen Nutzungskonzepte und -möglichkeiten partizipativ mit den unterschiedlichsten Systempartnerinnen und Systempartner und der Zivilbevölkerung ausgehandelt werden.