Bernsteinschabe
ORF Vorarlberg
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Tiere

Harmlose Bernsteinschabe wird oft verwechselt

In diesem Sommer schwirren wieder besonders viele Wespen durch die Luft. Und deswegen sind die Kammerjäger aktuell im Dauereinsatz, um Nester zu beseitigen. Die Profis werden aber nicht nur wegen Wespen gerufen. Die Bernsteinschabe erschreckt derzeit viele, da sie wie eine Kakerlake ausschaut.

Die Bernsteinschabe verirrt sich zurzeit gerne in Wohnungen und Häuser und löst nicht selten einen Schock aus, denn sie wird häufig mit der schädlichen Kakerlake verwechselt. Während die Kakerlake ein Schädling ist, die unbedingt bekämpft werden muss, ist die Bernsteinschabe völlig harmlos, sagt Kammerjäger Ronald Knoll.

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Die Bernsteinschabe
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Die Bernsteinschabe ist der „gute Zwilling“ der Kakerlake
Deutsche Schabe oder Kakerlake
Kakerlake oder auch Deutsche Schabe genannt

Der Unterschied sei leicht erkennbar: Die Bernsteinschabe kann fliegen im Gegensatz zur Kakerlake. Da die Bernsteinschabe ein Freilandinsekt ist, kann sie in einer Wohnung gar nicht überleben, sagt Knoll. Sie kann sich dort also auch nicht vermehren. Am besten das Tier einfangen und nach draußen befördern.

Kammerjäger im Dauereinsatz

20- bis 30-mal pro Tag muss der Kammerjäger derzeit ausrücken. Oft sind es Wespen, die den Menschen zu schaffen machen. Sie können sich nicht nur in Dachböden oder Rolladenkästen einnisten, sondern es gibt auch Arten, die ihr Nest mit bis zu 5.000 Tieren in der Erde bauen. Hier muss ein Profi ran: Erstens muss die Königin erwischt werden und zweitens werden Erdwespen bei Erschütterung aggressiv. Wird ein Nest ausgespritzt, fliegen noch bis zu drei Stunden lang viele Wespen herum. Die Kammerjäger warnen davor, hier selbst Hand anzulegen, denn die Gefahr von den Tieren gestochen zu werden, sei groß.

300 Wespenarten in Österreich

Etwa 300 Wespenarten gibt es laut naturschutzbund.at in Österreich, nur zehn von ihnen bilden Staaten. Zu diesen zählen die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe, die lästig sind – meistens aber erst ab dem Spätsommer. Bei Wespenvölkern überwintert lediglich die Königin. Sie muss deshalb zu Beginn des Frühjahrs erst damit beginnen, ein Volk aufzubauen. Das dauert seine Zeit, weshalb wir uns im Frühjahr auch kaum einmal von Wespen belästigt fühlen. Bis zum Sommer können starke Völker auf bis zu 12.000 Tiere anwachsen, die dann auf Nahrungssuche gehen.

Wie Wespen ticken

  • Nur zwei Arten von Wespen werden uns Menschen lästig: Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Alle anderen Wespenarten lassen uns in Ruhe.
  • Die beiden Arten fliegen buchstäblich auf unsere Speisen wie Wurst oder Eis sowie auch auf zuckerhaltige Getränke. Zudem sind sie ständig auf der Suche nach eiweißreicher Kost, die sie für die Versorgung ihrer Brut benötigen.
  • Sie sind von großem Nutzen für unser Ökosystem: Wespen sind die natürlichen Feinde von Fliegen, Mücken oder Heuschrecken, zudem sind sie für viele Vögel und Säugetiere ein wichtiger Bestandteil der Nahrung.
  • Die Wespenzeit beginnt typischerweise im August, wenn der Wespenstaat seine maximale Größe erreicht hat.
  • Das lockt Wespen an: Gerüche, vor allem von süßen Speisen oder überreifem Obst.
  • Schnelle Bewegungen und Anpusten macht Wespen aggressiv, denn das im menschlichen Atem enthaltene Kohlendioxid gilt als Alarmsignal.

Hornissen zählen zu Wespen

Übrigens: Auch Hornissen zählen zu den Wespen. Sie können einem Picknick aber nur wenig abgewinnen. Lassen sie sich doch einmal dabei blicken, so sind sie wohl auf der Jagd nach einer Deutschen oder Gemeinen Wespe. Menschen gegenüber verhalten sie sich sehr friedlich und ergreifen eher die Flucht. Sie stechen nur, wenn sie gequetscht werden. Ihr Stich ist zwar schmerzhafter, aber weniger giftig als ein Wespenstich! Ihr „Handicap“ ist ihre Größe, ihr Aussehen und der brummende Flug.

Wespen und Schaben halten die Kammerjäger auf Trab

Jetzt im Sommer sind die Insekten aktiv. Wir merken es beim gemütlichen Grillabend oder wenn wir am Nachmittag ein Eis essen – dann sind die Wespen schon da. Für die lästigen Insekten ist heuer ein gutes Jahr. Dementsprechend oft müssen die Nester auch beseitigt werden. Wir haben einen Kammerjäger bei seinem Einsatz begleitet.