Eine Frau mit offenen Rechnungen hat viele Schulden. Arbeitslosigkeit und Privatkonkurs
Gina Sanders – stock.adobe.com
Gina Sanders – stock.adobe.com
Wirtschaft

Mehr Privatkonkurse durch Inflation erwartet

Im Vorjahr haben in Vorarlberg 324 Personen eine Privatinsolvenz angemeldet. Die Gläubigerschützer vom Kreditschutzverband KSV 1870 rechnen aber damit, dass die hohe Inflation künftig zu mehr Privatinsolvenzen führen wird. Häufigste Ursache für private Pleiten in Vorarlberg sei bisher der Arbeitsplatzverlust.

Insbesondere was den Konsum betrifft, rät der KSV 1870 wegen der Inflation zur Vorsicht – dies seien keine Zeiten für unbedachtes Geldausgeben, heißt es. „Während die Pandemie auch im Vorjahr kein entscheidender Faktor für einen Privatkonkurs war, ist damit zu rechnen, dass die aktuelle Teuerungswelle sehr wohl Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation privater Haushalte haben wird“, teilt der KSV mit.

Häufigste Ursache: Jobverlust

In Vorarlberg ist die häufigste Ursache für eine Privatinsolvenz die „Reduktion des Einkommens“ – in den meisten Fällen liegt diese Verringerung des Einkommens daran, dass jemand seinen Job verliert. „Persönliches Verschulden“ kommt dagegen in Vorarlberg weniger häufig als Ursache zum Tragen als in anderen Bundesländern. Gemeint ist damit, dass jemand seine finanzielle Leistungskraft überschätzt.

Schulden aus Selbständigkeit oder Haftung

Jede sechste Privatinsolvenz in Vorarlberg rührt daher, dass der oder die Betroffene selbständig war und dabei Schulden angehäuft hat. Und in immerhin gut sechs Prozent der Fälle kommt eine Privatinsolvenz daher, dass Haftung für Familien-Angehörige übernommen wurde.