Einiges versprechen sich die Grünen vom Bodenfonds, dessen Einführung der Landtag bereits beschlossen hat. Land und Gemeinden werden in den Bodenfonds einzahlen, mit dem Geld sollen Grundstücke gekauft werden – so weit sind sich alle Parteien einig. Noch nicht geklärt ist, wie dieser Bodenfonds im Einzelnen ausgestaltet wird.
Diese Details sind aber entscheidend: Denn wenn der Bodenfonds für ein Grundstück den selben Preis bezahlen muss, den Investoren oder Bauträger zu zahlen bereit sind, dann wird Grund und Boden ja nicht billiger. Deshalb müsste man den Bodenfonds bevorzugen, sagt Bernie Weber, Raumplanungssprecher der Grünen im Landtag: „Zumindest bei manchen Grundstücken kann dann bei einem Grundstückverkauf oder Grundstückwidmung zuerst nur der Bodenfonds den Zuschlag bekommen.“
Grünen präsentieren Plan für leistbares Wohnen
Wohnen in Vorarlberg wird immer mehr zum Luxus. Die Mietkosten sind in den vergangenen zehn Jahren um 45 Prozent gestiegen. Die Bauland-Preise steigen pro Jahr um acht Prozent. Wie sollen junge Familien da noch eine leistbare Wohnung oder ein leistbares Haus mit Garten finden? Die Grünen wollen mit einem Punkte-Plan eine Antwort darauf gefunden haben.
Statt goldener Nase eben nur noch silberne
Dann, so Weber, würde der Quadratmeterpreis von Grundstücken nicht mehr in ganz so astronomischen Höhen liegen. Die Verkäufer von Grundstücken, auf die der Bodenfonds derart bevorzugt zugreifen könnte, dürften damit naturgemäß wenig Freude haben, denn sie würden dann deutlich weniger für ihren Boden kriegen.
„Die verdienen sich dann keine goldene Nase mehr“, entgegnet Bernie Weber, „sondern nur noch eine silberne.“ Wobei abzusehen ist, dass dies Gegenstand der politischen Kontroverse sein wird – da wird eine einvernehmliche Lösung im Landtag vermutlich schwierig zu erzielen sein.
Land und Gemeinden als Bauträger
Neben dem Bodenfonds haben setzen die Grünen in ihrem Zehn-Punkte-Plan u.a. auf Nachverdichten und Bekämpfung des Leerstandes. Dazu drängen sie auf Bautätigkeit abseits des privaten Bereichs. Weniger als zwei Prozent der Wohnungen in Vorarlberg seien Gemeindewohnungen. Gemeinden und auch das Land, betont Grünen-Wohnbausprecher Christoph Metzler, könnten vermehrt als Bauträger fungieren.
Potenzial auch bei Gemeinnützigen
Wenig Verständnis hat Metzler für Signale von gemeinnützigen Wohnbauträgern, dass man wegen der hohen Baukosten in nächster Zeit weniger bauen werde: „Ich glaube auch, dass die Kostenentwicklung enorm ist, aber es nützt uns nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir müssen konsequent dran bleiben, damit der gemeinnützige Wohnbau nicht zum erliegen kommt.“ Zumal, wie Metzler anmerkt, gerade die VOGEWOSI Grundstückreserven von rund 140.000 Quadratmetern halte : „Da geht schon was!“