Wie sich die Situation in den nächsten Jahren tatsächlich entwickeln wird, sei zwar schwierig vorauszusagen, doch es ließen sich eindeutige Tendenzen erkennen: „In die weite Zukunft können Klimatologen besser schauen als wir Meteorologen, aber wir haben viele Werte aus der Vergangenheit und die sprechen für sich“, sagt ORF Vorarlberg-Meteorologe Thomas Rinderer.
Schneedeckentage nehmen ab
Die Zahl der Schneedeckentage – also Tage, an denen der Boden mit einer flächendeckenden Schneeschicht überzogen ist – hätten seit 1961 österreichweit um durchschnittlich 40 Tage abgenommen. In Feldkirch beispielsweise waren es in der Vergangenheit noch 51 Tage, mittlerweile seien es nur noch 38 Tage, beschreibt Rinderer.
Von dieser Entwicklung betroffen seien vor allem Lagen unter 1.500 Metern Höhe. Doch die Tendenz setze sich in allen Höhenlagen fort: „In den höheren Lagen nicht so extrem wie in den niedereren Lagen, aber es geht in die selbe Richtung“, bestätigt Rinderer.
Meteorologe über Klimaveränderungen
ORF-Vorarlberg-Meteorologe Thomas Rinderer erklärt, wie die Zukunft des Skifahrens in mittleren Höhen aussieht und erörtert, ob extreme Wettersituationen künftig häufiger und intensiver werden.
Gletscherschmelze schreitet voran
Um die Gletscher stehe es sehr schlecht. So sei davon auszugehen, dass in Vorarlberg zum Endes des Jahrhunderts nur mehr ein paar Gletscherreste zu finden sein werden. Insbesondere dieses Jahr sei besonders bitter für die Gletscher gewesen, sagt Rinderer.
Nicht nur der schneearme Winter, sondern auch der Saharastaub im Frühling seien ein großes Problem gewesen. Denn der Saharastaub verfärbe das Eis dunkel, wodurch die Schneeschmelze schneller vorangetrieben werde. Die jetzige, lang anhaltende Wärme könne ebenfalls zum Problem werden: „Die Gletscher leiden richtig“, beschreibt Rinderer.
Jahresniederschlagsmenge nicht stark verändert
Auffallend sei, dass es in letzter Zeit vermehrt zu längeren Hitzeperioden sowie zu Starkregen-Ereignissen auf kleineren Flächen komme. Es sei schon messbar, dass es auch in Zukunft immer stärkere Niederschläge geben würde, bestätigt Rinderer.
Die Jahresniederschlagsmenge habe sich zwar nicht stark geändert, doch die Starkniederschläge habe um rund 30 Prozent zugenommen. Diese würden dann zum Problem, wenn ihnen längere Hitzeperioden vorausgehen. Denn der trockene Boden werde hart und weniger durchlässig, wodurch viel Wasser oberflächlich abfließe, was zu Murenabgängen und Überflutungen führe, sagt Rinderer.