Am Montagabend wären zwei Männer, die versuchten, einen Ertrinkenden aus dem Bodensee zu retten, beinahe selbst ertrunken. Einer von ihnen musste ambulant behandelt werden, der andere ist nach wie vor im Spital. Um das Risiko für Schwimmer und Retter zu verringern, sollten einige Grundregeln beachtet werden, rät die Wasserrettung.
Vernünftige Selbsteinschätzung
Wind und Wellen erscheinen vom Ufer aus meist harmloser, als wenn man mitten im Wasser ist. Kommt von unten her dann auch noch Seegras hinzu, kann die Situation schnell beängstigend, mitunter auch lebensgefährlich werden.
Um derartige Situationen zu vermeiden, rät Manuel Winkel von der Vorarlberger Wasserrettung eindrücklich, sich selbst und seine Schwimmkenntnisse nicht zu überschätzen: „Grundsätzlich sollte man nie über seine Verhältnisse gehen. Wenn man sich im Wasser nicht wohlfühlt, sei es wegen der Temperatur oder dem Wellengang, oder wegen Seegras oder Erschöpfung, dann sollte man das Wasser sofort verlassen.“
Alkohol kann lebensgefährlich werden
In vielen Fällen, sagt Winkel, führt Selbstüberschätzung zu Badeunfällen. Und diese kann auch noch befeuert werden, wenn zuvor ausgelassen getrunken wird: „In den letzten Jahren hatten wir mehrere Unglücksfälle, die sehr wohl auf überhöhten Alkoholkonsum zurückzuführen sind und die auch tödlich verlaufen sind.“

Unbedingt Hilfsmittel verwenden
Bemerkt man einen Schwimmer, der in Not ist, und will diesem helfen, dann sollten auch die Retter eine wichtige Grundregel beachten, sagt Winkel: „Es ist jedenfalls ein Hilfsmittel herbeizuziehen. Das kann ein behelfsmäßiges Hilfsmittel sein, wie eine Luftmatratze, ein Stock, eine Leiter oder sonst irgendetwas.“ In vielen Freibädern stehen aber planmäßige Rettungsgeräte bereit wie Rettungsringe oder Schwimmbojen.
„Keinesfalls sollte man sich aber direkt dem Ertrinkenden nähern“, warnt Winkler: „Es passiert nämlich oft, dass sich der Ertrinkende an seinem Retter festklammert. Und da kann es passieren, dass beide untergehen.“ Die beiden Bekannten, die den 24-Jährigen am Montagabend retten wollten, hatten keine Hilfsmittel dabei. Beide mussten selbst gerettet werden. Für den 24-jährigen Wiener hingegen kam jede Rettung zu spät.