Skigebiet Bödele
Jürgen Kostelac
Jürgen Kostelac
Umwelt & Klima

Skigebiete: Herausforderung Klimawandel

Der Klimawandel schreitet voran, Forscher prognostizieren heißere Sommer und mildere Winter. Den Vorarlberger Wintertourismus stellt das vor Herausforderungen, vor allem in den tiefer gelegenen Skigebieten. Auch aus diesem Grund soll der Sommertourismus gestärkt werden.

Die höchste Stelle des Skigebiets Bödele beträgt gerade einmal rund 1.400 Meter. Dennoch blickt man dort entspannt in die Zukunft. Geschäftsführer Herbert Kaufmann kann sich durchaus vorstellen, dass es auch noch in 30 Jahren möglich sei, am Bödele Ski zu fahren.

Zeitliche Verzögerung wäre möglich

„Vielleicht gibt es ein bisschen eine zeitliche Verzögerung, dass nicht mehr so klar ist, dass man genau an Weihnachten schon Ski fahren kann, wie es die letzten Jahren manchmal war“, gibt Kaufmann zu bedenken. Dennoch sei er überzeugt davon, dass es auch in 30 Jahren noch Schnee am Bödele geben werde – wenn auch zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen Mengen.

In den vergangenen Jahren blieb der Schnee am Bödele allerdings vor allem im Dezember aus. Deshalb werde die Anschaffung einer Beschneiungsanlage geprüft. Doch auch künstliche Beschneiungsanlagen können an ihre Grenzen stoßen: Wird es zu warm, können auch die Schneekanonen nichts mehr ausrichten.

Größere Skigebiete liegen hoch genug

Die großen – und damit für den Tourismus bedeutenderen – Skigebiete Vorarlbergs hingegen liegen hoch genug, sodass in den nächsten 50 Jahren nicht mit Problemen zu rechnen sei, heißt es vom Land Vorarlberg. Das hätten namhafte Studien gezeigt.

„Fakt ist, dass natürlich eine Änderung im Klima stattfindet, aber wir sind davon überzeugt – und das sagen durchaus auch namhafte Studien –, dass unsere großen Skigebiete mit dieser Entwicklung keine Probleme haben werden“, bekräftigt Tourismuslandesrat Christian Gantner (ÖVP).

Klimawandel bedroht Wintertourismus

Klimaforscher Georg Pistotnik geht davon aus, dass es in tiefen Lagen immer weniger Schnee geben wird. Die Branche bleibt aber optimistisch, dass man auch in den nächsten Jahrzehnten hier Skifahren kann.

Skifahren könnte teurer werden

Demnach wird es auch in den nächsten Jahrzehnten möglich sein, in Vorarlberg Ski zu fahren, doch die Kosten dafür könnten steigen. „Was man dazu sagen muss, ist natürlich, dass der technische Beschneiungsaufwand zunehmen wird“, sagt Christian Schützinger, Geschäftsführer bei Vorarlberg Tourismus. Dadurch könnten die Preise für Ski-Tickets steigen.

Doch die Nachfrage sei nach wie vor groß. Hinzu kommt, dass der Andrang an höhergelegenen Skigebieten größer werde, wenn die mittleren Skigebiete an Nachfrage verlieren, sagt Schützinger.

Fokus auf die Sommersaison

Beim Land Vorarlberg will man angesichts dieser Entwicklungen und im Sinne der Anpassung an die sich wandelnden Bedingungen die Sommersaison weiter stärken. Das funktioniere bisher sehr gut: „Wir haben in dieser Zeit inzwischen gleich viele Gästeankünfte wie im Winter. Auch Vorarlberg im Sommer funktioniert hervorragend“, so Schützinger.

Die schneefreien Saisonen hätten sich gewaltig entwickelt: „Alles, was wir in der schneefreien Zeit jetzt schon anbieten, kann auch das ganze Jahr über angeboten werden“, bekräftigt Schützinger. Das meine man mit dem Wandel und der Anpassung, die vorgenommen werden müsse.