Frau schreibt mit rotem Kugelschreiber auf einen Zettel
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Kultur

Literaturfestival: Zweites „Literaricum Lech“

Vom 14. bis zum 16. Juli 2022 findet zum zweiten Mal das „Literaricum Lech“ statt. An den drei Tagen des Literaturfestivals kommen am Arlberg Schriftsteller, Übersetzer sowie Kultur- und Literaturwissenschaftler zusammen, die sich mit einem Klassiker der Weltliteratur auseinandersetzen.

Dieses Jahr fiel die Wahl auf „Bartleby der Schreiber“, einer Erzählung aus dem Jahre 1853. Im Fokus der Geschichte steht der Schreiber eines Anwalts an der Wall Street, Bartleby, der sich unter seinem Lebensmotto „Ich möchte lieber nicht“ zunehmend zum Arbeits- und schließlich sogar zum Lebensverweigerer entwickelt. Gelesen wird die Erzählung in voller Länge von Schauspieler Thomas Sarbacher.

Lesungen und Gespräche über das Arbeitsleben

In Lesungen und Gesprächen – unter anderem mit den Autoren Frank Witzel und Karl-Heinz Ott, der Politologin Juliane Marie Schreiber, der Kulturwissenschafterin Katharina Teutsch, dem ehemaligen Direktor des Goethe-Instituts Warschau Christoph Bachmann sowie dem Übersetzer Ulrich Blumenbach – wird jenes Lebensmotto aufgegriffen, denn diskutiert wird über die Zumutungen des Arbeitslebens, die Kraft des Absurden und was man aus der Verweigerung des Schreibers Bartleby mitnehmen kann.

Verantwortlich für die Organisation und die Konzeption des „Literaricum Lech“ zeichnet sich die schweizerisch-deutsche Kulturjournalistin Nicola Steiner. Als Berater agieren der Vorarlberger Schriftsteller Michael Köhlmeier sowie der Literat und Literaturwissenschaftler Raoul Schrott, die gemeinsam die Idee zum Literaturfestival entwickelten.

Lyrikpreis mit langer Geschichte

Künftig soll im Rahmen des „Literaricum Lech“ ein mit 10.000 Euro dotierter Lyrikpreis vergeben werden, der sich noch in Planung befinde. Er hat allerdings eine lange Geschichte: So soll es bereits in der Antike Dichterwettbewerbe gegeben haben, bei denen ein Dichter als „Poeta Laureatus“ ausgezeichnet wurde.

Dementsprechend soll in Zukunft jährlich eine Lyrikerin oder ein Lyriker mit dem „Poeta Laureatus“ ausgezeichnet werden. Im Gegenzug erhalten die Preisträger die Aufgabe, ein Jahr lang das Zeitgeschehen in Form von Gedichten zu begleiten, die in regelmäßigem Abstand publiziert werden.