Bild zeigt Cannabis-Kraut
Recht

Grenzwert für Cannabis gefordert

Berauschte Verkehrsteilnahme wird in Österreich unterschiedlich bestraft: Während es bei Alkohol klare Grenzwerte zur Feststellung einer Beeinträchtigung gibt, kann Cannabis noch Stunden nach einem Rausch nachgewiesen werden und wird trotzdem bestraft. Der Suchtbeirat der Vorarlberger Landesregierung fordert die Einführung eines Grenzwertes.

Autofahrer, die mit Drogen im Blut fahren, werden in Österreich empfindlich gestraft. Allein heuer sind in Vorarlberg rund 200 Drogenlenker erwischt worden – meist nach Cannabis-Konsum.

Wenn es um Cannabis geht, fordert der Suchtbeirat der Vorarlberger Landesregierung die Einführung eines Grenzwertes. Bernhard Amann, Mitglied des Beirats, erklärt das damit, dass Cannabis noch Stunden später im Blut nachgewiesen werden kann, obwohl die berauschende Wirkungen schon lange vorbei ist.

Amann: „Himmelschreiende Ungerechtigkeit“

„Drei Nanogramm ist nüchtern fahren", sagt Amann. Bei Cannabis bedeute das aber: "Wenn die Leute praktisch nüchtern erwischt worden sind, dass sie dann dieselben Auflagen haben wie jemand, der über 1,6 Promille Alkohol im Blut hat und beim Autofahren erwischt wird. Das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit!“

Polizei würde Grenzwert begrüßen

Bei der Polizei sieht man die Forderung nach Grenzwerten gelassen erklärt, Peter Rüscher von der Verkehrspolizei: "Österreich ist in Europa eines der wenigen Länder, die noch keine Grenzwert-Regelung für Cannabis haben. Wenn es zu einer solchen kommt – eine Grenzwertregelung haben wir ja seit sehr vielen Jahren mit Alkohol auch – dann wird das für uns als Polizei absolut kein Problem darstellen. Wir würden das sogar begrüßen.“ Eine Entscheidung darüber soll in der kommende Woche vom Verkehrsministerium in Wien getroffen werden.