Archivaufnahme des Bregenzer Bahnhofes Ende des 19. Jahrhunderts
ORF
ORF
Verkehr

150 Jahre Eisenbahn in Vorarlberg

Am 1. Juli 1872 fuhr der erste Zug für die „k. u. k. privilegierte Bahn“ zwischen Bregenz und Bludenz durch Vorarlberg. Am Samstag begannen die Jubiläumsfeierlichkeiten für „150 Jahre Mobilität“ am Bahnhof Rankweil. Bis in den Spätherbst sind Programmpunkte geplant, unter anderem Nostalgiefahrten und eine Wanderausstellung.

Der 82 Jahre alte Nostalgiezug mit der Nummer „1020.18“ – tadellos in Schuss gehalten von den Lienzer Eisenbahnfreunden – fuhr am Samstag von Bregenz nach Rankweil und brachte zahlreiche Gäste zum Jubiläumsauftakt nach Rankweil, wo sie von der Eisenbahnermusik Bludenz musikalisch empfangen wurden. „Vor 150 Jahren wurde der Grundstein für unsere Vorarlberger Bahnzukunft gelegt“, so Mobilitätslandesrat Daniel Zadra (Grüne). "Nun liegt es an uns allen, sie zu nützen, zu verbessern und noch besser auf andere Mobilitätsformen abzustimmen.“

Nach den offiziellen Ansprachen von Daniel Zadra, Katharina Wöß-Krall, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Vorarlberg Christian Hillbrand und dem Nostalgiefahrten-Organisator Markus Rabanser wurde die Wanderausstellung am Samstag eröffnet. Kuratiert von Christof Thöny trägt sie den Titel „Auf Schiene. 150 Jahre Mobilität in Vorarlberg“.

Wanderausstellung zu 150 Jahre Eisenbahn in Vorarlberg

Am 1. Juli 1872 hat in Vorarlberg das Eisenbahnzeitalter begonnen. Damals ist der erste Zug der „k. u. k. privilegierten Bahn“ zwischen Bregenz und Bludenz gefahren. 1884 war dann durch die Eröffnung der Arlbergbahn Vorarlberg endlich an das österreichische Bahnnetz angeschlossen. Mit einem Nostalgiezug als Rahmen wurde am Samstag das Jubiläum gefeiert.

Wanderausstellung wurde eröffnet

Eine Sonderausstellung in einem alten Postwagen bildet den Auftakt der Festivitäten zu 150 Jahre Eisenbahn in Vorarlberg. Bis Ende Oktober wird die Ausstellung an verschiedenen Stationen im Land haltmachen, erklärt Christian Hillbrand, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Vorarlberg: „Sie erzählt eigentlich über die bunte Geschichte der Bahnen in den letzten 150 Jahren, also von Karl Ganal, der das Ganze initiiert hat in Vorarlberg, über den Inselbetrieb – Vorarlberg war ja damals mit der Eisenbahn nicht an den Rest Österreichs angeschlossen – bis hin in die Gegenwart und in die Zukunft, wie Mobilität auch zukünftig aussehen könnte.“

Anschluss an das Netz der Monarchie

Die k.-u.-k.-Bahn verlief entlang des Bodenseeufers durch den Bregenzer Bahnhof, durch den Tunnel der Schattenburg bis nach Bludenz. 1880 folgte die Inbetriebnahme der Arlbergbahn. Diese war enorm wichtig, erklärt Markus Rabanser, Obmann von Pro Bahn Vorarlberg: „Für das ärmliche Agrarland, das ja eigentlich die Bevölkerung nicht richtig ernähren konnte, war das die Initialzündung für die Industrie und für den Tourismus. Und erst nach dem Bau der Arlberg Bahn von Innsbruck nach Bludenz 1880 war Vorarlberg voll an das Netz der Monarchie angeschlossen.“

Nostalgiezug fährt in Rankweil ein
ORF
Der Nostalgiezug 1020.18 fuhr am Samstag die Gäste zur Eröffnung der Jubiläumsfeierlichkeiten

Programm bis in den Spätherbst

Das Land Vorarlberg, der Verkehrsverbund Vorarlberg, Ausstellungskurator Christof Thöny sowie Markus Rabanser haben anlässlich des 150-Jahre-Bahn-Jubiläums ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. „Den Auftakt haben die Schreibworkshops an den Schulen gemacht. Über den Sommer werden Nostalgiefahrten angeboten, die an insgesamt zehn Terminen von Juli bis September vom Verein Pro Bahn Vorarlberg angeboten werden“, führt Verkehrsverbunds-Geschäftsführer Christian Hillbrand aus.

Geschichte im alten Postwaggon

Die Wanderausstellung „Auf Schiene. 150 Jahre Mobilität in Vorarlberg“ dauert bis Ende Oktober und macht nach Rankweil Station in Lochau, Bludenz, Götzis und Frastanz (Öffnungszeiten Donnerstag und Freitag 16.00 bis 20.00 Uhr, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 11.00 bis 17.00 Uhr). In einem alten Postwaggon wird die Geschichte der Mobilität in entsprechender Kulisse in Wort und Bild transportiert.

Feste, Workshops und Vorträge

„Ein großes Bahnhofsfest ist am 3. September in Bludenz geplant, ebenso findet eine Vortragsreihe im September und Oktober statt. Im Rahmen eines ÖBB-Lehrlingsprojekts wird ein Tanz-Theater-Workshop von Brigitte Walk organisiert. Mit dem Impulsvortrag von Mobilitätsforscher Prof. Andreas Knie und dazugehörigem Workshop endet das offizielle Programm am 11. November“, informierte Hillbrand.