Arbeiten an den Wegen
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Umwelt

Wetterextreme setzen Wanderwegen zu

Die Instandhaltung des alpinen Wegenetzes wird durch zunehmende Wetterextreme eine immer größere Herausforderung für die ehrenamtlichen Wegewarte des Alpenvereins. In Vorarlberg werden rund 360 Kilometer hochalpine Wanderwege von insgesamt 15 Ehrenamtlichen betreut, die sich gegenseitig unterstützen.

Wer in die Berge geht, verlässt sich auf ein gut gepflegtes Wegenetz – eine essenzielle alpine Infrastruktur, die aber keineswegs selbstverständlich ist, sagt Georg Unterberger, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie beim Österreichischen Alpenverein: „Der Bergtourismus lebt von einem funktionierenden Wege- und Hüttennetz. Unsere Wegewarte kümmern sich um den Erhalt der Wege und eine intakte Wegbeschilderung.“

Immer wieder entstehen beachtliche Schäden

Das bedeutet neben viel Verantwortung auch viel Arbeit für die ehrenamtlichen Wegewarte, zumal durch vermehrte Wetterextreme auch beachtliche Schäden am Wegenetz entstehen. „Heuer sind wir bisher noch glimpflich davongekommen“, sagt Andreas Schmidt vom Alpenverein Vorarlberg. „Letztes Jahr hat der Steinschlag am Lünersee einen vierwöchigen Arbeitseinsatz der Wegbautruppe nach sich gezogen, inklusive Verlegung eines Teilstücks des Weges.“

Wege-Räumung im steilen Gelände
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Wegpflege, hier am „Bösen Tritt“ oberhalb des Lünersees

Wetterextreme beschädigen das Wegenetz

Zunehmende Wetterextreme seien tatsächlich spürbar, bestätigt Schmidt: „Starkregen und Hagel machen vor allem in den alpinen Regionen Probleme, in Form von Rutschungen oder Muren. Wege werden ‚ausgewaschen‘, Trittstufen werden weggeschwemmt. In den hochalpinen Regionen über 2.500 Meter macht sich auch das Schmelzen der Gletscher und das Auftauen des Permafrosts negativ bemerkbar.“

Wetterextreme setzen Wanderwegen zu

Die Instandhaltung des alpinen Wegenetzes wird durch zunehmende Wetterextreme eine immer größere Herausforderung für die ehrenamtlichen Wegewarte des Alpenvereins. In Vorarlberg werden rund 360 Kilometer hochalpine Wanderwege von insgesamt 15 Ehrenamtlichen betreut, die sich gegenseitig unterstützen.

Ehren- und hauptamtliche Wegewarte

Insgesamt betreut der Alpenverein rund 360 Kilometer hochalpine Wanderwege in Vorarlberg. „Jeder der 15 Alpenvereins-Bezirke im Ländle hat einen ehrenamtlichen Wegwart, der die notwendigen Arbeiten koordiniert. Je nach Aufwand helfen dann mehrere Mitglieder bei der Arbeit“, erklärt Schmidt. „Für große Projekte oder Schadensereignisse haben wir von Juni bis Oktober vier hauptamtliche Wegwarte im Einsatz. Diese Gruppe hilft aber auch bei größeren Baustellen anderen wegbetreuenden Organisationen, wie z.B. Gemeinden oder Sektionen des Deutschen Alpenvereins.“

Felssturz Lünersee
Alpenverein
Felsstürze (wie hier am Lünersee) erfordern umfangreiche Einsätze

Wegpaten kümmern sich um „ihre“ Wege

Für große Sanierungen – generell oder nach Schadensereignissen – sind diese vier Wegwarte oft zwei oder mehr Wochen im Einsatz. Deshalb stellt der Alpenverein jetzt in den jeweiligen Bezirken immer öfter auf sogenannte „Wegpatenschaften“ um, erklärt Schmidt: „Das heißt, der Pate begeht den Weg mehrmals jährlich, kümmert sich um kleine Arbeiten und bei größeren Arbeiten gibt es in den Bezirken einige Leute, die dann im Rahmen einer gemeinsamen Aktion daran arbeiten.“

Ehrenamtliche werden immer gesucht

Zu den Aufgaben der Wegewarte und Wegepaten gehört nicht nur die Kontrolle des Weges, sondern auch das Überprüfen der Markierungen und Wegweiser. „Kleinere Wegarbeiten wie z. B. das Ausschneiden im Latschengebiet oder Ausputzen von Wasserrinnen macht auch der Wart oder Pate. Für größere Arbeiten versuchen wir, entsprechend viele Leute zu organisieren“, so Schmidt.

Landesgeschäftsstelle: Alpenverein Vorarlberg
Untersteinstraße 5
6700 Bludenz
+43 5552 62639
office@alpenverein-vlbg.at

Dafür sucht der Alpenverein eigentlich immer ehrenamtliche Helfer. „Wir achten aber darauf, diese Leute nicht zu überlasten, sondern über die Wegpatenschaften bzw. begrenzte Gebiete eine gut machbare Aufgabe zuzuteilen“, sagt Schmidt. „Melden kann man sich sehr gerne in der Geschäftsstelle in Bludenz, die dann den Kontakt zu den entsprechenden Bezirken herstellt.“