Wirtschaft

Salzmann erwartet massive Preissprünge

Das Unternehmen Salzmann Formblechtechnik erwartet für die nahe Zukunft weitere teils massive Preissprünge, wie man sie in den vergangenen Jahrzehnten noch nicht gesehen habe. Das erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Gerhard Salzmann im Gespräch mit dem Wirtschaftspresseagentur.

„Wir müssen gegenüber unseren Kunden Preiserhöhungen schon jetzt manchmal im mittleren zweistelligen Prozentbereich argumentieren. Und das ist sicher nicht das Ende.“ Die Preisanpassungen hätten lange vor dem Ukraine-Krieg schon im Jahr 2021 begonnen, egal ob es um Stahl oder Pulverlacke gehe. Jetzt komme auch noch die Inflation dazu, von der zu erwartenden Erhöhung der Leitzinsen ganz zu schweigen, gibt Salzmann zu bedenken.

Energiepreise dürften sich teils verfünffachen

Zudem stehe man momentan im Energiebereich vor einer weiteren Herausforderung. Der Blechverarbeiter benötigt insbesondere Strom, aber auch Gas für die Produktion. „Wir sprechen hier von einer Verdreifachung bis Verfünffachung der Energiekosten in den kommenden Monaten. Das wird ein sehr großes Thema werden. Denn am Ende des Tages werden diese Preiserhöhungen in der einen oder anderen Form bei den Endverbrauchern ankommen“, sagt Gerhard Salzmann. Die mit illwerke vkw im Rahmen eines Contracting-Modells installierte PV-Anlage mit einer Leistung von 980 Kilowattpeak könne zumindest für Linderung sorgen. Denn sie decke rund 30 Prozent des Strombedarfs ab.

30-prozentiges Umsatzplus vor allem wegen Preiserhöhungen

Die Auswirkungen der Preiserhöhungen erkennt man bei Salzmann Formblechtechnik unter anderem bei der Umsatzentwicklung. So erzielte das Unternehmen im Jahr 2021 ein Geschäftsvolumen von 34 Millionen Euro. Für heuer geht Salzmann von einer Steigerung um etwa 30 Prozent auf über 40 Millionen Euro aus. „Der allergrößte Teil dieses Zuwachses entfällt auf enthaltene Preiserhöhungen und nur zum Teil auf organisches Wachstum.“ Trotzdem gelinge es nicht, die erheblich gestiegenen Preiserhöhungen der Zukaufteile und Rohmaterialen in vollem Umfang an die Kunden weiterzugeben.

Starke Nachfrage bei Wärmepumpen-Gehäusen

Die Geschäftsentwicklung per se bezeichnet der Firmeninhaber zumindest derzeit noch als „zufriedenstellend“, trotz der schwierigen Begleitumstände. So würden wichtige Industriekunden aus Vorarlberg gerade im Export nach wie vor erfolgreich sein. Und für einen europäischen Wärmepumpenhersteller produziert Salzmann Wärmepumpengehäuse. Der Bedarf sei hier stark steigend. Dieses Unternehmen sei in kurzer Zeit zu einem der wichtigsten Kunden geworden. „Sowohl für heuer als auch für 2023 sieht die Auftragslage momentan sehr gut aus. Doch man muss mit Prognosen sehr vorsichtig sein, die dunklen Wolken sind unübersehbar.“

7,5 Millionen Euro an Investitionen binnen zwei Jahren

Jedenfalls wird bei Salzmann Formblechtechnik am Stammsitz in Hohenems noch investiert. So fließen heuer 2,5 Millionen Euro in vier neue Abkantpressen sowie in den Umbau und die Rationalisierung der Pulverbeschichtungsanlage. Dazu kommen Maßnahmen für die Energieeffizienz. Bereits im Vorjahr hat Salzmann an die fünf Millionen Euro in eine neue Laserschweißanlage, einen CNC-Laserstanzautomat, eine Laserschneidanlage sowie in zwei Biegezentren mit Roboterunterstützung investiert.

Gegenwärtig beschäftigt das Unternehmen 235 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit hat Salzmann nach einer Reduzierung während der ersten beiden Pandemie-Jahre wieder den Personalstand von zuvor erreicht.