Gemeinde Höchst
©Fotografie Herbert Rasser
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Politik

Höchst: Heftige Kritik nach Bürgermeister-Rückzug

Die Rücktrittsankündigung des Höchster Bürgermeisters Herbert Sparr (ÖVP) hat zu heftigen Reaktionen bei den Oppositionsparteien geführt: Vor allem die Kommunikation rund um den Rücktritt stößt sauer auf, aber auch die Vizebürgermeisterin Heidi Schuster-Burda wird erneut scharf kritisiert.

Die Kommunikation rund um den Rücktritt von Bürgermeister Herbert Sparr lasse einige Fragen offen, sagt Michaela Müller, Gemeinderätin für die Fraktionsgemeinschaft Höchste Zeit und die Grünen in einer Aussendung. Die Volkspartei habe den anderen Fraktionen den Rücktritt 30 Minuten vor der Gemeindevertretungssitzung über die Medien ausrichten lassen. „Das ist ein absolutes Negativbeispiel für Gesprächs- und Kritikkultur und zeigt, dass die Volkspartei keineswegs an einem aufrichtigen Dialog mit den Oppositionsparteien interessiert ist“, so Müller.

Grüne: Kein Vertrauen in Vizebürgermeisterin

„Das Vertrauen in Vizebürgermeisterin Schuster-Burda ist nicht gegeben“, erklärt Müller. Hintergrund sei das intransparente Vorgehen von Schuster-Burda in Bezug auf die Kinderbetreuungseinrichtung (KinderCampus). Schuster-Burda wurde von Sparr als Nachfolgerin vorgeschlagen. Im Herbst kommt es zu einer Bürgermeister-Direktwahl in Höchst.

FPÖ ortet interne Querelen in der ÖVP

Kritik kommt auch von der FPÖ in Höchst: „Die Begründungen für den Rücktritt von Bürgermeister Sparr sind unwürdig und falsch. Nicht die Opposition sei verantwortlich für den Rücktritt des Bürgermeisters, sondern vielmehr seien es wohl die internen Querelen in der ÖVP rund um Vizebürgermeisterin Schuster-Burda und deren massive Versäumnisse im Bildungsbereich“, sagt FPÖ-Gemeindevertreterin Cornelia Michalke in einer Aussendung.

NEOS: Sparr hält Kopf für Vizebürgermeisterin hin

Der Bürgermeister hält den Kopf für die Fehler der Vizebürgermeisterin hin, kritisiert NEOS. „Wer Verantwortung übernimmt muss diese auch tragen. Dass wir Kritik üben müssen, wenn der Bürgermeister und die Vizebürgermeisterin in der Sache „Kündigung Mietvertrag Kindercampus“ die Gremien nicht informieren, sondern alles verschweigen und vertuschen, dürfte klar sein“, sagt NEOS-Gemeindevertreter Jan Fausek.

Positiv sieht Fausek, dass der Bürgermeister nun bereit sei, Verantwortung für dieses Fehlverhalten zu übernehmen – auch wenn dies eigentlich Sache der zuständigen Obfrau des Bildungsausschusses Heidi Schuster-Burda gewesen wäre. Es sei auch erfreulich, dass sich der Bürgermeister dazu entschlossen hat, die Entscheidung über seine Nachfolge der Bevölkerung zu überlassen.

Sparr mit absoluter Mehrheit in der Gemeindevertretung

Bei der letzten Gemeindevertretungswahl erreichte die Liste von Sparr sowohl als Fraktion als auch Sparr als Bürgermeisterkandidat absolute Mehrheiten. Die Partei kam auf 52,45 Prozente der Stimmen. Sparr als Bürgermeisterkandidat auf 60 Prozent.