Ein Heizungstechniker erklärt eine moderne Holzvergaseranlage, die durch das Programm „Raus aus Öl“ gefördert wurde
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Umwelt

Energieberatung: Langes Warten trotz mehr Personal

Viele Haushalte und Firmen überlegen sich derzeit, ihre Heizsysteme umstellen – der Preisanstieg zwingt zum Umdenken. Die Energieberater sind dafür die erste Anlaufstelle und werden nach wie vor überrannt. Trotz verdreifachtem Personal gibt es lange Wartezeiten.

Welches Heizsystem ist für mich sinnvoll? Welche Umbauten sind nötig? Welche Förderungen gibt es? Antworten auf diese und ähnliche Fragen geben die Energieberater im Energieinstitut in Dornbirn. Seit Wochen sind sie ausgebucht. Die Zahl der Beratenden wurde zwar verdreifacht – trotzdem gibt es Wartezeiten von bis zu drei Monaten, erklärt Energieberater Michael Braun: „Wir haben im ersten Quartal etwa viermal so viele Beratungen durchgeführt, wie wir geplant hatten. Und jetzt, im zweiten Quartal, ist es etwa im gleichen Maße weitergegangen, also wir werden auf drei- bis viermal so viele Beratungen kommen wie budgetiert.“

Energieberatung- Nachfrage stark gestiegen

Wegen der steigenden Energiepreise überlegen viele Haushalte ihre Heizsysteme umzustellen. Dafür sind Energieberater die erste Anlaufstelle und die werden regelrecht überrannt. Wartezeiten von mehreren Monaten sind schon die Regel. Mit zusätzlichem Personal will man dem Ansturm gerecht werden.

Für Förderungen nicht unbedingt notwendig

Energieberatungen werden aber auch zu Hause gemacht – was eine bessere Beurteilung ermöglicht. Das erstellte Energieberatungsprotokoll ist eine Möglichkeit, um Förderungen geltend machen zu können, wird aber nicht grundsätzlich benötigt, sagt Braun: „Dieses Energieberatungsprotokoll braucht man an sich nicht für Förderungen. Für die Landesförderung gibt es gar keine Anforderungen. Bei der Bundesförderung kann man optional als Alternative zum Energieausweis oder als Alternative zu einem Gesamtsanierungskonzept auch mit einem Energieberatungsprotokoll die Förderunge ansuchen.“

Hoher Beratungsbedarf auch bei illwerke vkw

Aber auch im Kundenservice-Center der illwerke vkw in Bregenz laufen die Leitungen heiß, berichtet Energieberater Andreas Vonblon: „Die Nachfrage ist stark gestiegen, durch die Ukraine-Krise hat sie sich bei uns nochmal etwa verdoppelt – insbesondere im Bereich Photovoltaik.“

Man braucht aktuell Geduld

Die Leute wollen ihren eigenen Strom produzieren, sagt Vonblon: „Das ist grundsätzlich sehr erfreulich, dass das Ganze sich in diese Richtung entwickelt. Da muss man aktuell auch ein bissel Geduld mitbringen. Wenn die die Anfragen jetzt so hereinkommen, muss man damit rechnen, dass man an die zwölf Monate braucht, bis die Anlage tatsächlich umgesetzt wird.“ Die steigenden Energiepreise werden auch weiterhin dafür sorgen, dass die Zahl der Beratungsgespräche auf hohem Niveau bleiben wird. Früh anmelden und Gelduld haben heißt die Devise.