Ein Flatterband mit der Aufschrift Polizeiabsperrung.
APA/dpa/Patrick Seeger
APA/dpa/Patrick Seeger
Chronik

Tödlicher Messerangriff: Untersuchungshaft

Bei einem mutmaßlichen Messerangriff eines Bewohners in einer Asylbewerberunterkunft am Bodensee wurde eine Person getötet und fünf weitere teils schwer verletzt. Der Tatverdächtige ist polizeibekannt und war zuvor bereits in einer psychiatrischen Klinik. Er befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft.

Der 31 Jahre alte Tatverdächtige aus Nigeria soll in der Nacht auf Montag an mehreren Zimmern der Unterkunft in Kressbronn (Bodenseekreis) geklopft und im weiteren Verlauf wahllos mit einem Messer auf Anwesende eingestochen haben, wie ein Sprecher der Polizei am Montag mitteilte. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg wurde der Mann am Spätnachmittag dem zuständigen Haftrichter vorgeführt, welcher den Untersuchungshaftbefehl in Vollzug setzte.

Ein Toter und fünf Verletzte

Bei dem Getöteten handle es sich um einen 38 Jahre alten Syrer. Verletzt wurden demnach vier Frauen im Alter zwischen 28 und 34 Jahren sowie ein 37 Jahre alter Mann. Von diesen befindet sich eine Person nach wie vor in einem kritischen Gesundheitszustand. Nach bisherigem Kenntnisstand waren alle Beteiligten bis auf ein Opfer Bewohner der Unterkunft in der Argenstraße. Zur Aufklärung des Tatablaufs hat die Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen eine 25-köpfige Ermittlungsgruppe eingerichtet.

Befragungen und Obduktion

Die Personen, die sich zur tatrelevanten Zeit in der Unterkunft befanden, werden befragt und die gesicherten Spuren zur Auswertung an das Landeskriminalamt übersandt, teilten Oberstaatsanwältin Christine Weiss und Erster Polizeihauptkommissar Oliver Weißflog am Montagabend schriftlich mit. Zur Klärung der genauen Todesumstände wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg vom Amtsgericht außerdem die Obduktion des 38-Jährigen angeordnet, welche am Dienstagmorgen stattfinden soll.

Verdächtiger war in psychiatrischer Klinik

Der Mann ist der Polizei bereits bekannt. Im Mai dieses Jahres soll der 31-Jährige in der Unterkunft in Kressbronn randaliert und mehrere Menschen mit einem Messer oder einem ähnlichen Gegenstand bedroht haben, wie der Sprecher sagte. Im Anschluss kam er in eine psychiatrische Fachklinik. Das damals ebenfalls eingeleitete Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Bedrohung und der Sachbeschädigung sei aktuell noch nicht abgeschlossen, so Staatsanwaltschaft und Polizei in einer gemeinsamen Medienmitteilung am Montagabend.