Polaschek und Schöbi-Fink
ORF Vorarlberg
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Bildung

Quereinsteiger als Hilfe gegen Lehrermangel

Der Lehrpersonalmangel ist überall groß, besonders aber in Vorarlberg. Quereinsteigende sollen nun Abhilfe schaffen: Für Bewerber und Bewerberinnen mit fachverwandten Studien soll es ab sofort möglich sein, mit vollen Bezügen und ohne Sondervertrag zu unterrichten, sagte Bildungsminister Martin Polaschek bei seinem Vorarlberg-Besuch am Montag.

Bildungsminister Martin Polaschek war am Montag zu Besuch am Bundesgymnasium Dornbirn-Schoren. Auch dort kam der Lehrermangel zur Sprache, bis zum nächsten Herbst gilt es noch 15 offene Vollzeitstellen in den Volks- und Mittelschulen zu besetzen. Der Minister sagte, er habe ein Auge auf das Thema: „Damit können wir einen Teil – einen kleinen Teil – aber doch etwas auffangen“, erläutert Polaschek.

Man führe aber zusätzlich intensive Gespräche, auch mit den Bildungsreferentinnen und Bildungsreferenten vor Ort, mit der Bildungsverwaltung sowie mit Universitäten und Pädagogischen Hochschulen, welche Maßnahmen man sonst noch setzen könne.

Was tun gegen Lehrermangel

Die Sommerferien stehen vor der Türe, von Entspannung ist bei den Personalverantwortlichen für die Lehrer jedoch keine Rede. Es fehlen Lehrerinnen und Lehrer fürs neue Schuljahr. Die Gewerkschaft fordert rasch zu handeln. Der Bildungsminister, der am Montag in Vorarlberg war, setzt auf Quereinsteiger.

Schon länger Kritik an Lehrerausbildung

Die Lehrerausbildung steht schon länger in der Kritik, besonders das vier bis fünf Jahre andauernde Studium für Volksschullehrpersonen. Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) spricht sich daher für eine Verkürzung des Bachelorstudiums aus: „Wir dürfen nicht vergessen, wir sind hier in Vorarlberg in einer besonderen Konkurrenzsituation. St. Gallen – also die Schweiz – bietet eine Lehrerausbildung mit drei Jahren an und auch in Deutschland ist es ähnlich.“

Polaschek hingegen betont, dass man erst einmal abwägen müsse, was dafür und dagegen spräche, denn: „Die PädagogInnenbildung ist vor nicht einmal zehn Jahren grundlegend reformiert worden“. Für eine Kürzung bedürfe es einer gesetzlichen Änderung, bei der man nicht vergessen dürfe, dass auch das seine Zeit dauern würde.

Noch immer unbesetzte Lehrerstellen

Derzeit sind an den Vorarlberger Volks- und Mittelschulen noch 15 Vollzeitstellen offen. Gerade in den Volksschulen seien die klassenführenden Stellen besonders wichtig, in diesem Bereich seien noch fünf Stellen zu besetzen.

„Das ist schon besser als noch vor drei Wochen. Das ist ein dynamischer Prozess und dieser Prozess begleitet uns auch bis zum Schulanfang. Die Bildungsdirektion arbeitet mit vollem Elan, weil jede Klasse, die keine klassenführende Lehrperson hat, tut uns weh“, sagte Schöbi-Fink.