Johannes Rauch
APA/HELMUT FOHRINGER
APA/HELMUT FOHRINGER
Gesundheit

Maskenpflicht könnte bald zurückkommen

Vor einem Monat waren es in Vorarlberg noch 400 aktive Fälle, heute sind es fast 1.600. Es dürfte aber weit mehr Infektionen geben – nur wird derzeit weniger getestet. Doch angesichts der steigenden Infektionszahlen diskutiert die Bundesregierung in der kommenden Woche, ob die Maskenpflicht wieder eingeführt werden soll.

Der österreichweite Vergleich zum Vorjahr beim Sieben-Tages-Schnitt ist besorgniserregend. In den nächsten Wochen stehen sogar Infektionszahlen von bis zu 30.000 im Raum.

Der entscheidende Gradmesser für mögliche CoV-Maßnahmen bleibt aber die Situation in den Krankenhäusern, so der Vorarlberger Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne): „Im Augenblick ist es händelbar, aber die Lage wird jede Woche neu beurteilt und die Entscheidung wird dann getroffen, wenn ich das Gefühl habe, jetzt ist Handeln angesagt.“

In den Vorarlberger Spitälern liegen derzeit 20 Menschen mit dem Coronavirus auf der Normalstation und eine Person auf der Intensivstation.

erneute maskenpflicht
ORF
Vergleich der Infektionszahlen zum Vorjahr

Die Situation habe sich verändert, die Varianten seien andere geworden und es sei eine Notwendigkeit entstanden entlang der gesellschaftlichen Situation. Es gelte einen schmalen Grad zu bewältigen, zwischen wie viel Vorsicht wird benötigt und wie viel Entlastungen ist nötig.

Maskenpflicht könnte bereits im Sommer wieder kommen

Ob die Maskenpflicht wieder kommt, könnte bereits kommende Woche entschieden werden, so Rauch in der heutigen ORF-Pressestunde: „Ich schließe das nicht aus. Ich habe nie ausgeschlossen, auch zu einem früheren Zeitpunkt als zum Herbstbeginn, die Maskenpflicht schrittweise, wie wir es abgeschafft haben, wieder einzuführen.“

Leichtfertig will Rauch darüber aber nicht entscheiden. Denn alle bisher getroffenen CoV-Maßnahmen hätten auch ihre Schattenseiten gehabt. Die Weltgesundheitsorganisation habe eine Studie veröffentlicht, der zufolge in den letzten beiden Jahren die psychischen Erkrankungen um ein Viertel angestiegen sind und auch der Medikamenteneinsatz dramatisch in die Höhe gegangen ist, vor allem auch bei Kindern, Jugendlichen und auch bei alten Menschen.

„Psyche muss bei Entscheidung berücksichtigt werden“

Gesundheit sei einfach mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit im klassischen Sinn. Da gehe es auch um psychische Gesundheit und zwei Jahre Pandemie haben so Rauch Spuren hinterlassen: „Wir haben ja eine Gesamtsituation, wo ein paar Dinge zusammenkommen – Krieg in der Ukraine, die Pandemie, die Teuerung, es ist nicht klar, wie geht es mit der Energiefrage weiter und die Klimakrise kommt auch dazu. All das hat Auswirkungen auf die Gesellschaft und darauf, wie Menschen sich fühlen.“

Auch darauf müsse die Politik bei der Bekämpfung der Pandemie Rücksicht nehmen, sagt der Vorarlberger Gesundheitsminister Johannes Rauch.