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ORF.at/Georg Hummer
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Energie

illwerke/vkw: Strombonus für Haushalte

Ab dem 1. Juli profitieren Haushalte, die Kunden der illwerke vkw sind, von einem Vorarlberger Strombonus. 40 Euro werden auf der nächsten Abrechnung automatisch abgezogen, einkommensschwache Haushalte erhalten 120 Euro gutgeschrieben. Außerdem gibt es eine Sonderdividende.

Aufsichtsrat und Vollversammlung der illwerke vkw AG hatten am Freitagvormittag getagt und die Entscheidungen am Freitagnachmittag bekanntgegeben. Neben einer Sonderdividende an das Land in Höhe von 27 Millionen Euro wurde ein sozial gestaffelter Strombonus für die Haushalts-Kundschaft beschlossen.

Strombonus für Haushalte

Ab dem 1. Juli profitieren Haushalte, die Kunden der illwerke/vkw sind, von einem Vorarlberger Strombonus. 40 Euro werden auf der nächsten Abrechnung automatisch abgezogen, einkommensschwache Haushalte erhalten 120 Euro gutgeschrieben. Außerdem gibt es eine Sonderdividende.

Sozial gestaffelter Bonus

„Allen unseren Haushaltskund:innen in Vorarlberg werden die monatlichen Energiekosten eines durchschnittlichen Haushaltes in Höhe von 40 Euro bei der nächsten Jahresrechnung automatisch abgezogen", erklärte Vorstand Helmut Mennel: "Einkommensschwache Haushalte, die von der GIS-Gebühr befreit sind, erhalten 120 Euro gutgeschrieben. In diesen Strombonus fließen rund sechs Millionen Euro.“

Zudem will das Unternehmen mit einer breit angelegten Energiesparaktion ab Herbst Kunden belohnen, die im Vergleich zur vorigen Jahresrechnung eine Einsparung erzielen. Diese sollen mit Bargeld belohnt werden. Die Reduktion des Verbrauchs sei eine wichtige Voraussetzung für die Energiewende.

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Sonderdividende an das Land

Aus den Erträgen des Vorarlberger Energieversorgers Illwerke/VKW 2021 wird das Land Vorarlberg 54 Mio. Euro erhalten, davon 27 Mio. Euro als Sonderdividende. Die Mittel sollen für die Energiewende und die Versorgungssicherheit verwendet werden.

Die Illwerke/VKW verzeichneten im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 917 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote lag bei 73 Prozent.

„Unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen, will sie eine unabhängige und klimaschonende Energiezukunft erreichen“, betonte Finanzvorstand Christof Germann die Dringlichkeit von Investitionen in Wasserkraft, Photovoltaik und andere erneuerbare Energieträger. Damit werde aber auch das Energiesystem sprunghafter. Man trage aber dazu bei, dass die Versorgungssicherheit trotz des steigenden Anteils erneuerbarer Energie gewährleistet bleibt.

Regelenergie brachte Erträge

„Unsere Pumpspeicherkraftwerke sind in der Lage, die Schwankungen zwischen Erzeugung und Verbrauch flexibel auszugleichen“, so Technik- und Vertriebs-Vorstand Helmut Mennel: „die Regelenergie ist damit die höchstwertige Form von Strom und dementsprechend nachgefragt am Markt.“ Am europäischen Markt für diese Energieform erziele illwerke vkw auch den Großteil ihrer Erträge.

An Endkunden werde quasi nichts verdient

„Nur dadurch konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 136 Millionen Euro erwirtschaftet werden“ erklärte Finanzvorstand Germann: "Die Belieferung der Endkunden in Vorarlberg leistet derzeit keine positiven Ergebnisbeiträge. Um die Zukunft zu gestalten, brauchen wir diese finanzielle Kraft. Bis 2030 investieren wir zwei Milliarden Euro in den Neubau und den Erhalt unserer Anlagen. Das geplante Lünerseewerk II mit einem Projektvolumen von weiteren 2 Milliarden Euro nicht mitgerechnet.“

Sonderdividende an das Land

Die Erträge der illwerke vkw fließen demzufolge in die Versorgungssicherheit und in Projekte, welche die Energiewende näherbringen. Die Vorarlberger Haushalte und der Eigentümer Land Vorarlberg profitieren aber noch einmal direkt vom positiven Ergebnis in Form einer Sonderdividende an das Land in Höhe von 27 Millionen Euro. Damit fließen insgesamt 54 Millionen Euro an den Eigentümer.

„Die illwerke vkw leistet einen essentiellen Beitrag zur Verwirklichung der energiepolitischen Ambitionen Vorarlbergs, insbesondere der Erreichung des ehrgeizigen Ziels der Energieautonomie", so Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP): „Ein Teil der Sonderdividende fließt in das umfangreiche Anti-Teuerungspaket, das wir diese Woche bereits vorgestellt haben. Zudem werden wir mit den zusätzlichen Mitteln Projekte für die Energieautonomie vorantreiben und Akzente in der Ökologisierung setzen.“